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entstehet. Man öffnet sie behutsam, bestreicht sie mit ungesalzener Butter, und sorgt für gesündere Nahrung.

Eine unausbleibliche Krankheit für jede Taube ist das jährliche Rauhen (Mausern) oder Federwechseln. Die eine wird daran mehr, die andere weniger krank, sehr junge und gar alte Tauben sterben nicht selten daran. Die gewöhnliche Rauhzeit ist der Herbst; da aber jede junge Taube im fünften Monate ihres Alters rauhet, trift es sich, daß sie immer im Winter rauhen müßen, wenn sie das erstemal im Winter gerauhet haben, weil sie ordentlich allezeit nach Jahr und Tagen das ganze Leben hindurch rauhen, und das Rauhen im Winter hält sie härter, als zu einer wärmeren Jahreszeit. Tauben, die daran nicht krank werden, sitzen den Tag über traurig mit eingezogenem Kopfe, und kommen nicht gehörig zum Fressen. Ja sie werden zum Fressen unfähig, weil sie zu matt werden, besonders wenn Diarrhöe dazu kommt, was sehr oft geschieht. Man reiche ihnen zeitlich gutes Futter, ehe sie noch zu matt werden, lege ihnen ein Paar Herringsköpfe ins Wasser, damit sie Sauflust bekommen, menge Hanf- und Leinsaamen unter das Futter. Werden über das einige matt,