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im Kiele beim Täuber merklich stärker, als bei der Taube. Uebrigens versteht es sich von selbst, daß man den Vergleich an einer und der nämlichen Taubengattung machen müsse; denn die Feldtaube z. B. kann nicht mit einer Kropf- oder Trommeltaube wegen der übrigen Verschiedenheit der Körpersgröße verglichen werden. Beim Schnäbeln erkennt man die Geschlechter am allerersten, weil die Taube allezeit den Schnabel in jenen des Täubers steckt; trift es sich daher, daß sich zwei von einem Geschlechte zusammen geben, so können sie nicht schnäbeln, und kennen bald selbst ihren eigenen Trug. Ehemals gab man als Kennzeichen an, daß der Täuber den Schwanz hoch, die Täube den Schwanz niederer trage; allein dieß Kennzeichen ist trüglich, weil die Tauben bei verschiedenem Stande den Schwanz verschieden tragen. Hält man z. B. den Vordertheil des Körpers nieder, so schlägt jede Taube den Schwanz hoch, und hält man den Vordertheil hoch, so schlägt sie den Schwanz nieder, welche Stellungen sie auch in ihren freyen Bewegungen beobachten, wenigstens nicht so merklich abweichen, daß man die Geschlechter darnach beurtheilen könne.