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liber Xaferl durch dissen Schpetakel ist der Bosdhalder gekohmen und der Mäzger und disser liderliche Freind had gengen mich Bardei genohmen und schreid gleich, jez must du schterben du lufdgesälchter Batsi und jez weis ich nichd mär, was mit mier geschähen ist und wie ich wider aufgewachen bien, bin ich in der freihen Lufd gewäsen und hawen die Schterne gescheunt ieber mich und ich hawe geklaubt das mein Gobf in die höche waxt, weil er so geschwohlen gewäsen ist und da bien ich miehsam aufgeschtanden und hawe fohler Schmärtzen geseifzt bis das ich bei meinem Hause angekohmen bien.

liber Xaferl bald mier auch ofd behaupden, das das Läben auf dem Lande fil gesünder ist als wie in der Schtadt mus ich jez disses Lohb zuriknähmen, den es ist schon selzam, wie das bidere Landfolk einen Mentschen herschlahgt und ein Folksfertretter in der Schtadt mus nichd mid solchenen Schmärzen erwachen wie ich.

Am ahndern Tag ist der Bahder gekohmen und had mich mit hefdbflaster schir gans zubappen missen und hawe ien auch gefragt, ob ich in meinem Beruhfe geschedigt bien und had er gesagd, als Oegonohm bien ich geschedigt, haber als Barlamendarier nichd. Und den Schantarm hawe ich auch hohlen lasen und hawe iem befollen, das er den Bosdhalder wegen Mieshantlung der Obrikeit und Schtazgewald for das Schwuhrgericht

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Ludwig Thoma: Jozef Filsers Briefwexel. Albert Langen, München 1912, Seite 56. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jozef_Filsers_Briefwexel.pdf/54&oldid=- (Version vom 1.8.2018)