Seite:Jozef Filsers Briefwexel.pdf/93

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ist mir auch wurscht, bald es gengen einen Minischter get, freit es mich zwegen der Gaudi.

Sonzt weis ich keine bolidik nichd zum ferzälen als das in der Zeidung schtet, das mir in dissem Jar ganz wennig zun thun hawen und bald auseinand gehn missen. Disses klaube ich nichd indem ein wenig teug lang werd, bald man ien auseinander ziegt und rechd dinn machd und mier haben Gozeidank schon disse barlamendarier wo einen Dräg auseinand tretten könen. Gozeidank.

Du brauxt keine Angst nichd zum haben, das mir schnel ferdig wern und der Orderer hört nichd auf und er find schon eine arbet, bald auch keine mer da ist.

Liber freind jez mus ich dir noch schreim, das ich zun letzten mahl in barlamend bin, indem das ich eine feundschafd mit insern Bfarrer habe, haber nicht zwegen dem Bfarer selbs sontern seiner kächin und had er schon fon der kansel ferkünd, das ich kein Ferdrauen des gadollischen Folkes nichd mehr ferdiene. Auch hat inser Bfarer mir geschriem, das ich auf der schtele aufhörn mus und abdange und ich hab iem geschriem, das es draurig ist bald die Geischlichkeid fon einem kuchlmentsch komadirt wird und ich bin nichd so dum das ich mich zwegen einen solchen Weisbild in ein Maußloch ferschlife und bald er darin ist kahn ich nichz dafier.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Thoma: Jozef Filsers Briefwexel. Albert Langen, München 1912, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jozef_Filsers_Briefwexel.pdf/93&oldid=- (Version vom 1.8.2018)