Seite:Jugendleben und Wanderbilder II 015.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Zweites Kapitel.

Tolle Zeiten hab’ ich erlebt, und hab’ nicht ermangelt,
Selbst auch thoricht zu sein, wie es die Zeit mir gebot.
 Goethe.


Immer schwerer, immer zerstörender begann im Lauf der Jahre der Druck äußrer Uebermacht auf den ehemaligen Wohlstand meiner unglücklichen Vaterstadt einzuwirken.

An alten reichen Familien, an einzelnen bedeutenden Handelshäusern, die mit großen Mitteln und ausgebreitetem Kredit ihre merkantilischen Kenntnisse und Erfahrungen geltend zu machen verstanden, fehlte es zwar nicht, und diese verbreiteten allerdings noch eine Art von Scheinleben um sich her, durch welches dem oberflächlich darüber hinstreifenden Blicke das tief im Innern zehrende Verderben verschleiert wurde. Der Kleinbürger aber, der Ladenhändler, der Handwerker, Alles was zum arbeitenden Mittelstande gehört, diesem eigentlichen Herzen großer und kleinster Staaten, durch welches das Leben

Empfohlene Zitierweise:
Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_015.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)