Seite:Jugendleben und Wanderbilder II 065.png

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vielleicht einfallen könne, bei Nacht und Nebel auf und davon zu fahren.

Halb Braunau hatte während dieser Verhandlungen sich indessen auf der Straße um uns versammelt, und staunte halb furchtsam, halb neugierig bald uns, bald unsern englischen Reisewagen an. Eine Gruppe Kannegießer schüttelte gar bedenklich die Köpfe, und mochte Spione, Hochverräther und Gott weiß was sonst noch für gefährliche Leute in uns wittern. Wir überlegten indessen in aller Geschwindigkeit: ob wir nicht, ohne allzuviel dabei zu verlieren, mit London, Edinburg, Paris, Amsterdam und allem Großen und Bedeutenden, was wir ohne so viele Weitläufigkeiten gesehen, uns begnügen und Wien aufgeben sollten? Unsre Briefe von Hause erwarteten uns indessen in Wien; auch war mein Wunsch, die große, und weil es so schwer war zu ihr zu gelangen, gewiß höchst wundervolle Kaiserstadt mit meinen leiblichen Augen zu erblicken, durch alle Schwierigkeiten, die uns dabei entgegentraten, eher gesteigert als unterdrückt. Und so beschlossen wir denn, uns in das Unabänderliche, so gut es gehen wollte, zu fügen. Der erste Stock des besten Gasthofes, der bei alledem schlecht genug war, wurde von uns in Besitz genommen, und die Stafette nach

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Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_065.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)