Seite:Jugendleben und Wanderbilder II 145.png

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Kellerluft mich anwehte, und die Feuchtigkeit von der Decke auf uns niedertropfte, was nach einem so glühend heißen Tage nicht sehr heilsam wirken konnte.

Uebrigens ist die Einfahrt nicht unbequemer als jede andere Wasserpartie. Am Eingange des Schachtes stiegen wir, von zwei Bergleuten und mehreren Grubenlichtern begleitet, in ein schmales aber langes Boot, und waren sehr bald von dichtem nächtlichen Dunkel umgeben, das durch den schwachen Schimmer der Grubenlichter erst recht sichtbar wurde. Der Kanal ist vielleicht etwas schmäler, als der in England, aber bei Weitem kürzer, er geht nicht wie dort unter dem ganzen Berge durch, so daß man auf der entgegengesetzten Seite wieder herausfahren könnte, die Nachen müssen am Ende desselben wieder umkehren und an derselben Stelle wieder ausfahren wo sie eingefahren. Das Gewölbe ist ziemlich luftig und hoch, an einigen Stellen sorgfältig aufgemauert, an andern, wo die Lokalität es erlaubte, in den nackten Fels eingehauen, eben wie in England auch. Die Strecken, so nennen die Bergleute das Steinkohlenlager, liegen zu beiden Seiten des Kanals. Sie sind schon tief genug ausgearbeitet, um auf ihnen aufrecht stehen zu können, dieses war in des Herzogs

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Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_145.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)