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und Folgereiches erlebt, als sein Großvater, der vor vierzig Jahren als ein achtzigjähriger Greis sanft im Herrn entschlief; aber der Drang der Zeiten, die rasch auf einander folgenden Begebenheiten, werden ihm schwerlich erlauben, seine zu sehr zusammengedrängten Erfahrungen auch in demselben Maaße zu benutzen.

Meine Tagebücher von früheren Reisen, deren Inhalt größtentheils schon bekannt ist, und mit sehr milder Nachsicht aufgenommen wurde, liegen in diesem Augenblicke vor mir. Ich durchblättere sie, aber wie veraltet erscheinen sie mir jetzt, wie ist seitdem Alles so ganz anders in der Welt geworden! Die Zeit, in der ich sie niederschrieb, sieht aus ihnen gar wundersam, beinahe gespensterartig mich an; sie selbst kommen fast legendenartig mir vor; aber vielleicht gewährt dieses den einzelnen skizzenartigen Darstellungen, die ich aus ihnen wähle, einen Theil des Interesses, das den früher bekannt gewordenen der frische Reiz der Neuheit lieh.




Wir brachten den Winter von 1803 in Paris zu, ich sah dort den ersten Tag des merkwürdigen Jahres aufgehen, in welchem Napoleon den höchsten Gipfel menschlicher Größe erreichte, sich auf den von

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Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 150. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_150.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)