Seite:Jugendleben und Wanderbilder II 170.png

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als diese, von denen ich wenig verstand, waren für mich die Modelle aller Fahrzeuge, welche der verwegne menschliche Sinn jemals erfand, um, gegen Sturm und Wogen ankämpfend, von Küste zu Küste, von Land zu Land sich tragen zu lassen. Jede einzelne Art derselben, aus allen Ländern, Zonen und Zeiten sah ich hier bis in die kleinsten Einzelheiten auf das pünktlichste nachgeahmt, vom einfachsten Kanot des Wilden bis hinauf zu dem ungeheuren Kriegsschiff, das eine kleine Welt im Innern birgt. Sogar der Bucentauer[WS 1] des ehemaligen Dogen von Venedig war nicht vergessen. Seeleute, welche oft diese Sammlung mit großer Aufmerksamkeit betrachteten, haben an allen diesen zahlreichen Fahrzeugen aller Art nie den kleinsten Mangel entdeckt und konnten die Pünktlichkeit nicht genug bewundern, mit der auch das unbedeutendste Stückchen Holz, das kleinste Seil nicht übersehen worden ist.

Mercier war in dem ältern Theile des Louvre, wohin nur selten der Fuß eines Fremden sich verirrt, so bekannt, als wäre er Jahre lang der Kastellan desselben gewesen. Er führte mich über Treppen und Treppchen, durch weite Korridore und enge Gänge, wußte überall auf den Schauplatz irgend eines merkwürdigen Ereignisses mich aufmerksam zu machen,

Anmerkungen (Wikisource)

  1. venezianische Prachtgaleere
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Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 170. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_170.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)