Seite:Jugendleben und Wanderbilder II 177.png

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Rücksicht zu nehmen, kopirt: welcher Maler könnte auf diese Weise arbeiten?

Oft weben an einem großen Bilde drei bis vier Personen zu gleicher Zeit, aber die Arbeit geht doch, bei der unendlichen Feinheit der Fäden, nur sehr langsam vorwärts. Daß ein Arbeiter hier, wie bei jeder andern Fabrik, zu einem höhern Grade von Geschicklichkeit und Vollendung gelangt, wird Niemand ableugnen wollen, aber ich bin fest überzeugt, daß auch der Beste unter ihnen nicht im Stande wäre, im Auslande eine ähnliche Fabrik einzurichten.




Die öffentlichen Uebungen in dem Taubstummen-Institute des Abbé Sikard[WS 1], welche fast alle Monate Statt haben, gewährten mir einen sehr interessanten Morgen. Mit den dazu unentbehrlichen Einlaßkarten versehen, fuhren wir, um uns gute Plätze zu sichern, schon um zehn Uhr hin; denn der Zudrang der Schaulustigen ist bei solchen Gelegenheiten in Paris sehr groß, und das weder sehr geräumige noch brillante Lokal des guten Sikard wird sehr leicht überfüllt.

Diesesmal aber waren wir doch zu früh gekommen; der Versammlungssaal war noch verschlossen,

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Roch-Ambroise Cucurron Sicard (* 19. September oder 20. September 1742; † 10. Mai 1822)
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Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 177. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_177.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)