Seite:Jugendleben und Wanderbilder II 231.png

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Sie wurden lustig, sangen und tranken Sophiens Gesundheit, die ihnen Bescheid thun mußte, und gingen weiter. So ging es verschiedene Male hinter einander. Wir hofften wieder, Alles wäre vorüber; mit einem Male rief einer unserer Leute, die Thür wäre erbrochen, sie wären im Hause. So war’s nicht, bloß die äußere Gartenthür war erbrochen, sie donnerten an die Hausthür und verlangten Einlaß, wenn sie die Thür nicht einschlagen sollten, ein Herr aus dem Hause hätte ihnen Einlaß versprochen. So war’s auch; der jüngere Conta hatte, da er die Frauenzimmer herbrachte, auf der Straße den kopflosen Einfall gehabt, um sie sich abzuwehren. Sophie und der ältere Conta gingen also hin; wir bereiteten uns darauf, sie ins Zimmer dringen zu sehen. Wir waren Alle in ein kleines Hinterstübchen zusammengedrängt, um kein Licht sehen zu lassen; Adelen hatte ich auf ein Bett gelegt, ich setzte mich darauf, meinen Beutel mit etlichen Thalern in der Hand. Nun hörten wir die wilden Stimmen unten: »Du pain, du vin, vîte, nous montons!« und Sophie und Conta hießen sie freundlich willkommen. Sophie sagte, sie hätte längst auf sie gewartet und für sie zugekocht, sie möchten nur still sein, damit der Officier, den wir

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Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 231. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_231.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)