Seite:Jugendleben und Wanderbilder II 235.png

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und was sich nicht transportiren ließ, verdorben; dazu der gräßliche Witz dieser Nation, ihre wilden Lieder: Mangeons, buvons, jouons, brûlons tous les maisons! hörte man an allen Ecken. Ueberall liefen sie mit brennenden Lichtern umher, die sie dann in den erstes besten Winkel schleuderten. Es ist unbegreiflich, daß nicht Feuer an allen Ecken ausgekommen ist. Auf dem Markte hatten sie große Wachtfeuer angebrannt, um welche sie schwärmten, und Hühner, Gänse, Ochsen brateten und kochten. Im obern Theile des Parks bis an Ober-Weimar und das Webicht hin war ihr Lager, das heißt, die nicht einquartiert waren, bivouaquirten ohne Zelte bei großen Feuern. Der Park ist sehr verwüstet, die schönsten Bäume zum Feuer umgehauen, alle Gebäude darin, bis auf die kleinen Verhältnisse, wo das Gartengeräthe aufbewahrt wurde, sogar erbrochen und beschädigt worden. Die Wenigsten im Lager wußten, daß unten eine Stadt wäre; denn kamen die aus der Stadt mit Beute beladen ins Lager und erzählten, daß es unten eine ansehnliche Stadt gäbe, die ihnen preisgegeben wäre, so liefen fast Alle hinunter. Die Officiere waren außer sich darüber; aber sie durften sie nicht halten. Prinz Murat[WS 1] und viele Generale waren in der Stadt,

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Joachim Murat (* 25. März 1767; † 13. Oktober 1815)
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Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 235. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_235.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)