Seite:Jugendleben und Wanderbilder II 244.png

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Prinzen wurde ich nicht vorgelassen; er hatte sich eingeschlossen und ließ Niemanden vor. Ich ging zu Hause, schrieb ihm, wer ich wäre, forderte seine Menschlichkeit auf, schickte ihm meinen von Bourienne[WS 1] unterzeichneten Paß, bat, diesen zu unterzeichnen, mir zu sagen, wohin ich gehen könnte, und bat um eine Sauvegarde. Dies schickte ich gleich durch meinen Husaren hin; der Prinz sprach ihn selbst, unterzeichnete meinen Paß, pour se rendre en France, schrieb dabei einen Befehl an alle Militär- und Civilbehörden, mich zu schützen, und ließ mir sagen, ich sollte ruhig sein, als Fremde brauche ich keine Sauvegarde, überdies hätten die Unordnungen ein Ende. Aber es war nicht so, es drangen aufs neue Soldaten bei uns ein. Zum Glück kam im nämlichen Momente ein Dragoner-Officier, der zu Essen verlangte; dieser vertrieb sie mit leichter Mühe. So wie ich davon hörte, ließ ich ihn in eines meiner Zimmer führen, und eilte zu ihm und bat ihn um Schutz. Es war ein freundlicher, nicht mehr junger Mann, meine Lage ging ihm zu Herzen. Er versicherte mich, daß alle Officiere über die Art, mit der Weimar behandelt worden wäre, empört wären; aber die Armee reiste ohne alles Gepäck, und wenn die Leute müde und hungrig, vollends nach einer

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Louis Antoine Fauvelet de Bourrienne (* 19. Juli 1769; † 7. Februar 1834)
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Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 244. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_244.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)