Seite:Jugendleben und Wanderbilder II 245.png

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Schlacht, ankämen, müßte man ihnen erlauben, Brot und Wein zu fordern. Was aber übrigens hier geschehen wäre, wäre freilich entsetzlich; jetzt hätte dies aber ein Ende. Indessen, indem wir so sprachen, mußte er doch noch uns und unsern Nachbar, dem eben die Fenster eingeworfen wurden, vertheidigen. Nach zwei Stunden wollte er fort, seine Ehre hing daran; er hatte bis morgen einen bestimmten Weg zu machen; aber ich strengte alle meine Beredsamkeit an, und so gelang es mir, ihn zu bewegen, daß er mir versprach, bis 2 Uhr des Morgens zu bleiben, wenn er keinen Officier fände, der seine Stelle ersetzte. Er ging ins Vorderhaus, danach auszusehen, und brachte mir glücklich einen Commissaire des Guerres des Generals Berthier[WS 1]. Nun waren wir aus der Noth. Oben war kein Platz, ich räumte ihm also gleich mein bestes Zimmer, das ich zum Staatszimmer bestimmt hatte, ein und übernahm es, die Officiere an meinen Tisch zu nehmen, was meine gute Ludekus, umringt von Allen, die zu ihr geflüchtet waren, nicht konnte. Der Dragoner ritt gleich nach Tische fort, Mr. Denier blieb. Einen artigeren, gebildeteren und dabei hübscheren Franzosen habe ich nicht leicht gesehen. Mein Tisch war alle diese Tage sehr schlecht bestellt; es war eben

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Louis-Alexandre Berthier (* 20. November 1753; † 1. Juni 1815)
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Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 245. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_245.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)