Seite:Jugendleben und Wanderbilder II 248.png

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bald wieder ersetzen. – Den 17. October, des Morgens, verließ mich mein Beschützer Denier, nachdem er Vorkehrungen getroffen hatte, zu verhindern, daß wir wieder mit Einquartierung belästigt würden. Wenige Zeit darauf marschirte das Regiment des Marschalls Augereau[WS 1] hier ein; gerade diese waren den 14ten und 15ten nebst Anderen unsere Peiniger gewesen. Dies bewog uns doch wieder, um einen Officier zu bitten. Wir bekamen zwei, einen aus der Picardie, den andern aus der Normandie. Sie mögen brave Leute gewesen sein; allein man sah ihnen ihr schreckliches Handwerk zu deutlich an. Diesen Tag mußte ich schon mit ihnen zubringen. Mir kam es bisweilen vor, als ob ich holländische Schiffer bei mir hätte; der Abstand zwischen der Cavallerie und Infanterie in der französischen Armee ist ungeheuer. Die ersteren tragen alle das Gepräge der Cultur bis auf den gemeinen Husaren herab, die letzteren sind ein wildes Volk, abgehärtet für Alles. Glücklicherweise ward ich diesen Abend ganz heiser, so daß ich zuletzt keinen hörbaren Laut hervorbringen konnte, dies entschuldigte mich den folgenden Tag, nicht zu erscheinen. Die Herren ließen sich’s auch ohne mich wohl sein. Ich habe dieses Uebel schon vor sieben Jahren

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Charles Pierre François Augereau (* 11. November 1757; † 11. Juni 1816)
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Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 248. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_248.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)