Seite:Jugendleben und Wanderbilder II 256.png

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schreiben werde, sobald ich kann; ich habe aber noch viele höchst nöthige Briefe nach Danzig zu schreiben, und bin noch immer nicht in der rechten Fassung zu einer anhaltenden Beschäftigung. Auch dieses habe ich nur in abgerissenen Viertelstunden zusammengeschrieben, wie Du leicht sehen wirst. Erzähle Herrn Böhl, was ich Dir geschrieben habe, oder laß es ihm lesen, wenn er die Geduld dazu hat, woran ich zweifle, da meine Handschrift so klein und unleserlich ist, sage ihm, daß ich oft seiner und der Madame Böhl gedacht habe, und ihrer Freundschaft für mich; sie sind Beide meine ältesten Freunde in Hamburg; ich werde auch ihnen nächstens schreiben. Wenn Du mit dem Briefe fertig bist, so schicke ihn Julchen nach Danzig, denn auch dorthin kann ich dies Alles nicht noch einmal schreiben, und ich muß ohnehin über Hamburg nach Danzig schreiben. Adieu! Sei meinetwegen umbesorgt, der Horizont wird täglich heller. Ich wünschte, Du könntest Tischbein meinen Gruß bringen und ihm sagen, daß ich noch lebe und für seine Empfehlung herzlich dankbar bin. – Goethe hat nichts verloren, Prof. Meyer Alles, auch seine Zeichnungen, nur nicht seine Schriften und seine gute Laune. Herder’s nachgelassene Manuscripte sind unwiederbringlich verloren.




Empfohlene Zitierweise:
Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 256. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_256.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)