Seite:Jugendleben und Wanderbilder II 314.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Strecke weit entgegen gekommen, denn da die Enge des Thals den baulustigen Einwohnern nicht erlaubt sich sonderlich auszubreiten, so haben sie die Stadt fast um die Hälfte verlängert. Manche jener schönen einzelnen Felsgruppen mußte deshalb theilweise gesprengt werden, um Raum zu schaffen, andere sind durch neuentstandene Häuser dem Auge verborgen. Ringsum an den Bergen hinauf, im Thale, an der Eger, entdeckte ich neue, zum Theil stattliche Gebäude, größtentheils zum Ziel von Lustpartien der Brunnengäste bestimmt. In der Stadt selbst ist jeder dazu einigermaßen schickliche Platz bebauet, fast jedes grüne Gartenfleckchen, und zwar mit zwei bis drei Stock hohen Häusern, wodurch man gar viel vom Anblick der prächtigen Felsen verliert, die Karlsbad so herrlich umfrieden, und die, wenn das so fortgeht, bald nur noch mit den Spitzen über die Masse von Häusern hervorragen werden. Die Häuserreihe der neuen Wiese, am linken Ufer der Töpel, erstreckt auf der andern Seite der Stadt sich auch beinahe bis zum Posthofe, der auf diese Weise, nach einigen Jahren in der Stadt selbst liegen wird, von der er sonst fast eine halbe Stunde weit entfernt lag.

Doch während ich das Alles mit nicht ungetrübtem Empfinden betrachtete, erscholl die Trompete des

Empfohlene Zitierweise:
Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 314. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_314.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)