Seite:Jungfrawen zu Eszlingen 1031.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Denn jr Mutter gentzlich eine Zeuberin gewesen ist / die sich dem Teuffel ergeben / welcher jhr zu allem jrem begeren geholffen / geradten vnd gedienet hat / also / das die Tochter von der Mutter beredt / sich des handels vnterwunden / sich also mit dem bauch gelegt / da sie von vnzelich mann vnd weibern / die jhr zu liebe dargezogen / erschreckenlicher verwunderung vnd grossem mitleiden / teglich besucht worden / die groesse jhres bauchs gemessen / betast vnd begriffen / darauff doch kelter denn auff ein eysz zugreiffen / vnd niemandt sein hand lang drauff halten moegen / vnd ist also ligend / von allen so zu jr kommen / mit worten vnd geschenck getroest worden. So ist denn die Tochter mit hingelegtem bauch (der also zubereit gewesen / das sie jn / wenn sie gewoelt / aus vnd anthun moegen) mit sampt der Mutter / vnd anderen / so jhn zu jhrem handel geholffen / zu nacht (welche der herr der finsternis zu allen seinen hendeln gebraucht) gesessen / vnd haben da gessen vnd getruncken / zum besten / vnd mit dem jenigen / so jn aus erbarmung vnd mitleiden geschenckt worden / froelich vnd leichtsinnig gewesen.

Weil aber Gott / der alles sihet / die straff der suenden offt ein zeitlang verhenckt / nicht das ers darumb vergessen / oder geschenckt hab / sondern nach dem er aus veterlicher miltigkeit / die zeit zur besserung erstrecket / vnd so das nicht geschicht / je lenger er gewartet / so viel schwerlicher straffet / Also hat er auch diesen betrug vnd lesterlichen grewel nicht lenger leiden / sonder zu seiner verordneten zeit / an tag bringen / vnd vertilgen woellen.

Derhalben an aller heiligen tag / des 50. jars / vmb 10. vhr / ist ein Ersamer Radt der Stadt Eszlingen /