Seite:Köster Alterthümer 088.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

dinen negesten nicht wilt bedregern
vermidt to puchen stelen unde legen
gif einen jedern dat sin
unde in dinem levende guden schin
wes warhaftich verschwig hemelicke dinge
wultu dat di up erden wol gelinge
mit howart schouwe tho weren (?)
si nicht ilig mit diner rede
dwink dine tunge na tidt unde stede
hödt di vor krich unde naberlichen stridt
dardorch menniger des sinen werdt quidt
hoed di vor averflodige win spel unde lose wive
dardorch menniger kumpt van levende tho hader unde kive
geselle di nicht to unbekanden
si turtich (?) in steden unde landen
love nicht allewege wat man di secht
truwe nicht alto ser dinen versoneden vindt recht
trure nicht alto sere umme din verlaren gut
wedder tho nehmen hebbe stedes guden moth
fröwe di nicht alto sere um dines negesten wedderwerdicheit
wente din gelucke facken in blomen steit
love nicht henn unde hodt di vor borgen
lat iedermann dat sine sulven besorgen
holt matte in allen dingen
na groter pracht nicht wilt ringen
wenn du ienigen armen sühst
gedenke dat du ock Adames kindt sist
streve nicht baven matte alto seer
na grotter pracht unde hoger ere
er wi sodanes krigen unde erwerwen
so legge wi uns nedder und starven
wat wedder Godt er unde alle billicheit is
des entholt di nu unde tho aller frist.

Es ist auffallend, daß dieses Stück von christlichen Beweggründen, zumal denen der Römischen Kirchenlehre, fast nichts enthält. Dasselbe giebt überhaupt vornehmlich

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Köster: Alterthümer, Geschichten und Sagen der Herzogthümer Bremen und Verden. Stade: In Commision bei A. Pockwitz, 1856, Seite 088. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:K%C3%B6ster_Alterth%C3%BCmer_088.png&oldid=- (Version vom 6.11.2018)