Seite:Köster Alterthümer 253.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

He föhrt jümmers mit ’n stahnen Wagen.
Henn un her is lieke wiet.
Ha! wer weet wo Hingst is, wenn ’t Gras wass’t?


I.

In ’n goen Brunnen brukt man keen Water do drägen.
Ick doh die good, un du deihst mie quood.
In der Frömde is good to wanken, man nich to kranken.
Is de Mask ot glatt un fuhl, so[1] gift doch ’n schmärig Muhl.
Jeder wahr sick vor Steefmüdder un Winterswien’.
Je duller Stück, je ärger Glück.
Je wierder in de Welt, desto mehr Glück.
Jede Pracher löwt siene Kiepen.
Jeder free siens Nahbars Kind, so weet he wat he findt.


K.

Kopp glatt un Food glatt, dat is de halbe Brutschatt.
Kinnermaat un Kalbermaat möht ohle Lüe wäten.
Kinner makt Hinner.
Klok sind alle Lüd’, aber politsch mot man wesen.
Kruse Haare, krusen Sinn, da sitt de Dübel dreemal in.


L.

Liggen Geld un ßnäen Brod is licht vergräpen.
Lichtmeß dunkel ward de Buer ’n Junker, Lichtmeß hell un klar, gift ’n good Kohrnjahr.
Läppers Hüsken wahrt am längsten.
Lütjet un woll is bäter, as groot un weh.


M.

Man kann gegen en Backaben nich jahnen.
Maihn, is datt ok watt? Datt is ja man Bücken un Dreihn; man Wullespinnen, datt is Arbeit.
Man kann ehr ’n Koh ut ’n Stall spinnen as derin.
Man kann woll ’n Steen kaken, datt de Brühe good ßmeckt.
Mit ’n Globen kann man woll in ’n Himmel kamen, man nich vör’n Amte bestahn.

  1. [273] Z. 10 v. u. lies se statt so.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Köster: Alterthümer, Geschichten und Sagen der Herzogthümer Bremen und Verden. Stade: In Commision bei A. Pockwitz, 1856, Seite 253. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:K%C3%B6ster_Alterth%C3%BCmer_253.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)