Seite:Köster Alterthümer 264.png

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dat larmteken unde de kömen de kliffars[1] unde klaffars, de spörers unde sökers, de biters unde hauers unde güngen em to liwe. De erste bellede, dat dörp is unse, hier het kener wat to söken noch to halen. Dat word was de groote Bremer slötel, de alle snuten upslot; elk’en kreg sinen katechism her unde nu hagelde et luter fragen: wo is dine isenbahnkarte? wat isenbahnkarte! füll em sin nabor in’t woord, de gelt man up’er isenbahn, wi wahnen hier up’en sande. Wo het he sinen pass? en anderer kliffede, wo is din wanderbook, dat wi din sündenregister överkieken; de ene röp, wo kummst du her? wat hest du bi di? wohen din weg? de andere woll em berüken, of he ook enen skinken-knaken bi sik föhre; de letzte, de heranlöp, smet em de frage in’t gesicht, wo is dat papier, dat du den dörchgang betaalt hest?

Knecht. Berend! du warst to heet, to iwerig.

Berend. Ik heet? Ne, darum sitt ik bi’m für, mi früst. De awerst andrer menung is, de gah mal mit’n botterpott dörch Bremen, da ward he in dem enen door in sulke kniepskere namen, dat em in den andern door, ût dem he henut geit, de haare to barge stahn. De hunde hadden kenen flirr[2] up den ogen: ene sülverne pipe is doch mehr as en botterpott.

Knecht. Wat füng denn de brudigamm an, um von den hunden los to kamen?

Berend. De dummheit was sin helpersmann: as se so ilig an em heran kömen, glövede he, se wollen up ährer sprake em glück wünsken unde kener wollde darin de letzte wesen – je luter se nu belleden desto lustiger unde heller würd’ he mit sinen juchheen, unde weihede mit sinem stock um den kopp. Dat letzte, de stockspracke verstünden de hunde unde leten von em af glücklicher wise. So kam he dorch’t dörp beter as mannik’en dörch Bremen.


  1. Im Britisch-sächsischen endet die Mehrzahl auf os also kliffaros, welches gewiß richtiger als das jetzt gebräuchliche.
  2. eine dünne Haut, die am Sehen hindert; zuweilen auch wenn das Auge zu sehr thränt.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Köster: Alterthümer, Geschichten und Sagen der Herzogthümer Bremen und Verden. Stade: In Commision bei A. Pockwitz, 1856, Seite 264. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:K%C3%B6ster_Alterth%C3%BCmer_264.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)