Seite:Kaethe (Kleist) 044.jpg

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DIE RICHTER (erheben sich).

THEOBALD.

Ihr hochverehrten Herrn, ihr sprecht ihn schuldlos?
Gott sagt ihr, hat die Welt aus nichts gemacht;
Und er, der sie durch nichts und wieder nichts
Vernichtet, in das erste Chaos stürzt,
Der sollte nicht der leid’ge Satan sein?

GRAF OTTO.

Schweig, alter, grauer Thor! Wir sind nicht da,
Dir die verrückten Sinnen einzurenken.
Vehm-Häscher, an dein Amt! Blend’ ihm die Augen,
Und führ’ ihn wieder auf das Feld hinaus.

THEOBALD.

Was! Auf das Feld? Mich hilflos greisen Alten?
Und dies mein einzig liebes Kind, – ?

GRAF OTTO.

Herr Graf,
Das überläßt die Vehme Euch! Ihr zeigtet
Von der Gewalt, die Ihr hier übt, so manche
Besondre Probe uns; laßt uns noch eine,
Die größeste, bevor wir scheiden sehn,
Und gebt sie ihrem alten Vater wieder.

DER GRAF VOM STRAHL.

Ihr Herren, was ich thun kann, soll geschehn. –
Jungfrau!

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich von Kleist: Das Käthchen von Heilbronn oder die Feuerprobe, ein großes historisches Ritterschauspiel. Berlin: Realschulbuchhandlung, 1810, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kaethe_(Kleist)_044.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)