Seite:Kaethe (Kleist) 187.jpg

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Eilfter Auftritt.

Der Graf vom Strahl (tritt auf). Die Vorigen.

GRAF VOM STRAHL (betroffen). Reichsräth’, in festlichem Gepräng’, aus Worms!

GRAF OTTO. Seid uns gegrüßt, Herr Graf!

DER GRAF VOM STRAHL. – Was bringt ihr mir?

GRAF OTTO.

Ein kaiserliches Schreiben dieser Jungfrau!
Befragt sie selbst; sie wird es euch bedeuten.

DER GRAF VOM STRAHL.

O Herz, was pochst du?
(Zu Käthchen.)
Kind, was hältst du da?

KÄTHCHEN. Weiß nit, mein hoher Herr. –

GOTTSCHALK. Gieb, gieb, mein Herzchen.

DER GRAF VOM STRAHL (lies’t).

„Der Himmel, wisset, hat mein Herz gestellt,
Das Wort des Auserwählten einzulösen.
Das Käthchen ist nicht mehr des Theobalds,
Des Waffenschmieds, der, mir sie abgetreten,
Das Käthchen fürderhin ist meine Tochter,

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich von Kleist: Das Käthchen von Heilbronn oder die Feuerprobe, ein großes historisches Ritterschauspiel. Berlin: Realschulbuchhandlung, 1810, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kaethe_(Kleist)_187.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)