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Voltaire: Kandide. Erster Theil

Drittes Kapitel.
Wie Kandide den Bulgaren entkam und wie’s ihm nachher erging.

So flink und flimmernd, so wohlgeordnet, so stattlich hatte man noch nie Armeen gesehn als diese beiden. Trompeten und Pfeiffen, Hoboen und Trommeln, Mörser und Kanonen machten ein so vollstimmiges Konzert, als selbst Satanas in der Hölle nicht geben kann.

Zuerst rissen die Kanonen auf jeder Seite, so ein sechstausend Mann nieder, alsdann säuberte das Musketenfeuer die beste aller möglichen Welten von so ein neun bis zehntausend Schurken, die deren Oberfläche angesteckt hatten. Das Bajonet war gleichfalls ein zureichender Grund, daß einige tausend Menschen umkamen. Die ganze Summe mochte sich wohl auf ein dreissigtausend Seelen belaufen.

Kandide, der als echter Philosoph zitterte und bebte, lies die heroischen Mezger immer fortmezeln und verbarg sich, so gut er konnte.

Endlich hatte die Fehd’ ein Ende; die beiden Könige liessen das Te Deum in ihren Lägern anstimmen. Derweil faßte unser Kandide den

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Voltaire: Kandide. Erster Theil. Berlin: Christian Friedrich Himburg. 1782, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kandide_(Voltaire)_013.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)