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Voltaire: Kandide. Erster Theil

Zehntes Kapitel.
Kandide, Kunegunde und die Alte kommen in einer gar schlimmen Lage zu Cadix an, und schiffen sich ein.

Kunegunde (schluchzend.) Alle meine Crusaden[1] und Diamanten sind fort! Wer mus mir die gestohlen haben! Wovon wollen wir nun leben? Wo Inquisitoren und Juden finden, die mir andre geben?

Die Alte. Was ich glaube, – aber Gott verzeihe mir die schwere Sünde, wenn ich ihm zu viel thue – ich denke aber immer, ich denke, der ehrwürdige Pater Graurok, der mit uns zu Badajos sein Nachtquartier hatte, hat sie heissen mitgehn. Er kam zweimal zu uns in die Stube, und war schon lang’ über alle Berge, eh’ wir an die Abreise dachten.

Kandide. Der wakre Panglos hat mir oft bewiesen, daß alle Güter hienieden gemeinschaftlich sind, Hinz daran so gut Antheil


  1. Crusaden man sehe oben S. 46, die Anmerkung unter Moydors.
Empfohlene Zitierweise:
Voltaire: Kandide. Erster Theil. Berlin: Christian Friedrich Himburg. 1782, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kandide_(Voltaire)_048.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)