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Voltaire: Kandide. Erster Theil

Martin. Eben! nur von anderm Schnitt und von andrer Farbe. Sie wissen, diese beiden Nationen führen wegen ein Paar lumpichter Hufen Schnee, die gegen Kanada liegen, Krieg, und verschwenden bei diesem allerliebsten Kriege weit mehr, als das ganze Kanada wert ist. Ihnen genau zu bestimmen, ob’s hier zu Lande mehr Leute giebt, die man an die Kette legen sollte, wie in jenem, das vermag ich nicht; dazu hab’ ich zu wenig Auge. Blos das weis ich, daß die Leute, wo wir jezt hinkommen, eine starke Dosin schwarzer Galle bei sich führen.

So hatten sie sich an die Gestade von Portsmouth hingeplaudert. Eine Menge Pöbel strömte zum Ufer hin, und schaute mit unverrüktem Auge nach einem ziemlich grossen dikken Mann, der mit verbundnen Augen auf dem Verdek eines Schifs aus der Flotte kniete. Gegen ihm über standen vier Soldaten, die mit dem kältesten Herzen und Auge ihm drei Kugeln in’s Gehirn jagten, und die ganze Versammlung ging in der vergnügtesten Laune auseinander.

Was heisst das! sagte Kandide. Üben denn überall böse Geister ihre Macht! Wer war denn der Sir Wanst, den Ihr mit solchen Solennitäten umbrachtet? fragte er einen von den Umstehenden. Ein Admiral, war die Antwort. Und wozu tödtet Ihr diesen Admiral? „Er hat

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Voltaire: Kandide. Erster Theil. Berlin: Christian Friedrich Himburg. 1782, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kandide_(Voltaire)_148.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)