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158 Elementarl. II. Th. I. Abth. II.Buch. II. Hauptst. 158

zur synthetischen Einheit der Erfahrung überhaupt nothwendig ist.

 Das oberste Principium aller synthetischen Urtheile ist also: ein ieder Gegenstand steht unter den nothwendigen Bedingungen der synthetischen Einheit des Mannigfaltigen der Anschauung in einer möglichen Erfahrung.

 Auf solche Weise sind synthetische Urtheile a priori möglich, wenn wir die formale Bedingungen der Anschauung a priori, die Synthesis der Einbildungskraft und die nothwendige Einheit derselben in einer transscendentalen Apperception auf ein mögliches Erfahrungserkentniß überhaupt beziehen, und sagen: die Bedingungen der Möglichkeit der Erfahrung überhaupt sind zugleich Bedingungen der Möglichkeit der Gegenstände der Erfahrung, und haben darum obiective Gültigkeit ineinem synthetischen Urtheile a priori.


Des
Systems der Grundsätze des reinen Verstandes
Dritter Abschnitt.
Systematische Vorstellung aller synthetischen
Grundsätze desselben.

Daß überhaupt irgend wo Grundsätze statt finden, das ist lediglich dem reinen Verstande zuzuschreiben, der nicht allein das Vermögen der Regeln ist, in Ansehung dessen, was geschieht, sondern selbst der Quell der Grundsätze,

sätze,
Empfohlene Zitierweise:
Immanuel Kant: Critik der reinen Vernunft (1781). Johann Friedrich Hartknoch, Riga 1781, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kant_Critik_der_reinen_Vernunft_158.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)