Seite:Kant Critik der reinen Vernunft 193.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
193 III. Absch. Systemat. Vorstellung aller etc. 193

Wahrnehmungen war also keine bestimte Ordnung, welche es nothwendig machte, wenn ich in der Apprehension anfangen müßte, um das Mannigfaltige empirisch zu verbinden. Diese Regel aber ist bey der Wahrnehmung von dem, was geschieht, iederzeit anzutreffen, und sie macht die Ordnung der einander folgenden Wahrnehmungen (in der Apprehension dieser Erscheinung) nothwendig.

 Ich werde also, in unserm Fall, die subiective Folge der Apprehension von der obiectiven Folge der Erscheinungen ableiten müssen, weil iene sonst gänzlich unbestimt ist, und keine Erscheinung von der andern unterscheidet. Iene allein beweiset nichts von der Verknüpfung des Mannigfaltigen am Obiect, weil sie ganz beliebig ist. Diese also wird in der Ordnung des Mannigfaltigen der Erscheinung bestehen, nach welcher die Apprehension des einen (was geschieht) auf die des andern (das vorhergeht) nach einer Regel folgt. Nur dadurch kan ich von der Erscheinung selbst, und nicht blos von meiner Apprehension berechtigt seyn, zu sagen: daß in iener eine Folge anzutreffen sey, welches so viel bedeutet, als daß ich die Apprehension nicht anders anstellen könne, als gerade in dieser Folge.

 Nach einer solchen Regel also muß in dem, was überhaupt vor einer Begebenheit vorhergeht, die Bedingung zu einer Regel liegen, nach welcher iederzeit und nothwendiger Weise diese Begebenheit folgt; umgekehrt aber kan ich nicht von der Begebenheit zurückgehen, und

das- N das-
Empfohlene Zitierweise:
Immanuel Kant: Critik der reinen Vernunft (1781). Johann Friedrich Hartknoch, Riga 1781, Seite 193. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kant_Critik_der_reinen_Vernunft_193.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)