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251 III. Hauptst. Von dem Grunde d. Untersch. etc. 251

übrig bleibt, wodurch es gedacht würde. Es ist also kein Gegenstand der Erkentniß an sich selbst, sondern nur die Vorstellung der Erscheinungen, unter dem Begriffe eines Gegenstandes überhaupt, der durch das Mannigfaltige derselben bestimbar ist.

 Eben um deswillen stellen nun auch die Categorien kein besonderes, dem Verstande allein gegebenes Obiect vor, sondern dienen nur dazu, das transscendentale Obiect (den Begriff von etwas überhaupt) durch das, was in der Sinnlichkeit gegeben wird, zu bestimmen, um dadurch Erscheinungen unter Begriffen von Gegenständen empirisch zu erkennen.

 Was aber die Ursache betrift, weswegen man, durch das Substratum der Sinnlichkeit noch nicht befriedigt, den Phaenomenis noch Noümena zugegeben hat, die nur der reine Verstand denken kan, so beruhet sie lediglich darauf. Die Sinnlichkeit, und ihr Feld, nemlich das der Erscheinungen, wird selbst durch den Verstand dahin eingeschränkt: daß sie nicht auf Dinge an sich selbst, sondern nur auf die Art gehe, wie uns, vermöge unserer subiectiven Beschaffenheit, Dinge erscheinen. Dies war das Resultat der ganzen transscendentalen Aesthetik, und es folgt auch natürlicher Weise aus dem Begriffe einer Erscheinung überhaupt: daß ihr etwas entsprechen müsse, was an sich nicht Erscheinung ist, weil Erscheinung nichts vor sich selbst, und ausser unserer Vorstellungsart seyn kan, mithin, wo nicht

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Immanuel Kant: Critik der reinen Vernunft (1781). Johann Friedrich Hartknoch, Riga 1781, Seite 251. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kant_Critik_der_reinen_Vernunft_251.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)