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338 Elementarl. II. Th. II. Abth. II. Buch. 338

Wir haben vorläufig unsern Zweck schon erreicht: da wir die transscendentale Begriffe der Vernunft, die sich sonst gewöhnlich in der Theorie der Philosophen unter andere mischen, ohne daß diese sie einmal von Verstandesbegriffen gehörig unterscheiden, aus dieser zweideutigen Lage haben herausziehen, ihren Ursprung, und dadurch zugleich ihre bestimte Zahl, über die es gar keine mehr geben kan, angeben und sie in einem systematischen Zusammenhange haben vorstellen können, wodurch ein besonderes Feld vor die reine Vernunft abgestekt und eingeschränkt wird.


Der
Transscendentalen Dialectik
Zweites Buch.
Von den
dialectischen Schlüssen der reinen
Vernunft.

Man kan sagen: der Gegenstand einer blossen transscendentalen Idee sey etwas, wovon man keinen Begriff hat, obgleich diese Idee ganz nothwendig in der Vernunft nach ihren ursprünglichen Gesetzen erzeugt worden. Denn in der That ist auch von einem Gegenstande, der der Foderung der Vernunft adäquat sein soll, kein Verstandesbegriff möglich, d. i. ein solcher, welcher in einer möglichen Erfahrung gezeigt und anschaulich gemacht

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Immanuel Kant: Critik der reinen Vernunft (1781). Johann Friedrich Hartknoch, Riga 1781, Seite 338. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kant_Critik_der_reinen_Vernunft_338.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)