Seite:Kant Critik der reinen Vernunft 440.png

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Zeit bestehen also nicht aus einfachen Theilen. Was nur zum Zustande einer Substanz gehöret, ob es gleich eine Grösse hat, (z. B. die Veränderung), besteht auch nicht aus dem Einfachen, d. i. ein gewisser Grad der Veränderung entsteht nicht durch einen Anwachs vieler einfachen Veränderungen. Unser Schluß vom Zusammengesezten auf das Einfache gilt nur von vor sich selbst bestehenden Dingen. Accidenzen aber des Zustandes bestehen nicht vor sich selbst. Man kan also den Beweis vor die Nothwendigkeit des Einfachen, als der Bestandtheile alles Substanziellen-Zusammengesezten, und dadurch überhaupt seine Sache leichtlich dadurch verderben, wenn man ihn zu weit ausdehnt und ihn vor alles Zusammengesezte ohne Unterschied geltend machen will, wie es wirklich mehrmahlen schon geschehen ist.

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 Ich rede übrigens hier nur von dem Einfachen, so fern es nothwendig im Zusammengesezten gegeben ist, indem dieses darin, als in seine Bestandtheile aufgelöset werden kan. Die eigentliche Bedeutung des Wortes Monas

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Immanuel Kant: Critik der reinen Vernunft (1781). Johann Friedrich Hartknoch, Riga 1781, Seite 440. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kant_Critik_der_reinen_Vernunft_440.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)