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dann weiter nach der Halbinsel zu wieder aufzutauchen und dem Lande zuzutreiben.

Mit einem Wort: Reuters rettender Gedanke hatte die Probe auf seine Durchführbarkeit sehr gut bestanden.

Nachdem die beiden ersten Passagiere des Flosses auf diese Weise glücklich die Hauptinsel der Gruppe erreicht hatten, wurde das nur recht lose zusammengeschlagene Fahrzeug mühsam wieder mit Hilfe des Taues nach dem Kutter zurückgezogen, wo man nun die Kinder darauf festband. Auch diese menschliche Fracht gelangte wohlbehalten, wenn auch pudelnaß, an das Ziel. Jetzt galt es, auf demselben Wege möglichst viel von den notwendigsten und brauchbarsten Dingen, die auf der „Libelle“ vorhanden waren, nach der Insel zu schaffen.

Sei es nun, daß Reuter und der Mischling die erste Fracht zu schwer bemessen, sei es, daß die einzelnen Teile des Flosses sich inzwischen gelockert hatten: jedenfalls ereignete sich ein für die beiden noch auf dem Kutter befindlichen Männer das schlimmste Unglück, das sie überhaupt treffen konnte. Kaum war das Floß nämlich in den Wirbeln verschwunden, als einzelne Planken an der Oberfläche erschienen, die bewiesen, daß das Fahrzeug sich in seine Bestandteile aufgelöst hatte. An dem Tau hingen jetzt nur noch die beiden Bretter, an die man dieses befestigt hatte.

Reuter und Kiato banden sich daher jeder drei Rettungsgürtel unter den Armen fest und wagten dann nacheinander den Sprung in die schäumenden, gurgelnden Wassermassen.

Mit angstvoller Spannung beobachteten die auf der Halbinsel stehenden Gefährten des jungen Offiziers den Ausgang dieser gefährlichen Schwimmtour. Der Mischling tauchte wieder auf, – – Reuter dagegen kam nicht mehr zum Vorschein.

Bald durfte man sich keinerlei Hoffnung mehr hingeben. Der Marineleutnant hatte als einziger bei dem

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W. Belka: Kapitän Bergers Kinder. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kapit%C3%A4n_Bergers_Kinder.pdf/17&oldid=- (Version vom 1.8.2018)