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sehr in acht nahmen müssen, da diese offenbar etwas Besonderes im Schilde führten.

Dann mußte Hans Berger bei den Gefangenen als Wächter zurückbleiben, während Gnuffke und das kleine Mädelchen die Halbinsel entlang auf das Eiland zuschritten, um dieses eingehend in allen seinen Teilen zu besichtigen.

Die Sonne hatte jetzt ihren höchsten Stand erreicht. Der Himmel war klar. Kein Wölkchen weit und breit. Und erbarmungslos prallten die sengenden Strahlen des Tagesgestirns auf die kahlen Felsen der Halbinsel auf, ließen die Luft über dem Boden flimmern und trockneten in kurzem die Kleider der Schiffbrüchigen.

Im Schatten eines mächtigen Felsblockes, der aus der allmählich abfallenden Uferwand der Halbinsel wie ein Turm vorsprang, waren die beiden Farbigen niedergelegt worden. Nachdem Gnuffke und die Kleine verschwunden waren, richtete Hans den dicken Chinesen und dann auch Kiato zu sitzender Stellung auf, so daß sie sich gegen den Felsen lehnen konnten. Er selbst begann darauf in der Nähe auf und ab zu gehen, wobei er am Ufer nach Krebsen ausspähte, die vielleicht sich zu einer Mahlzeit eigneten.

Dieses größte der Eilande gehörte zu der südlichen Reihe der durch den Kanal in zwei Gruppen geteilten Inseln. Die Halbinsel, eigentlich nur eine nackte, öde Felszunge von 50 Meter Länge und durchschnittlich acht Meter breite, war nach Nordost zu gerichtet und reichte bis auf etwa vierzig Meter an die gegenüberliegende zweitgrößte Insel heran. Zwischen dieser und der Spitze der Felszunge schoß die Strömung mit starkem Brausen und einer Schnelligkeit hindurch, daß man einen Fluß von großem Gefälle vor sich zu haben glaubte.

Das Eiland, auf das die Halbinsel sozusagen wie ein ausgestreckter Finger hinwies, unterschied sich wesentlich von den anderen Inselchen der merkwürdig geordneten Gruppe. Während die übrigen, auch das, auf dem die

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W. Belka: Kapitän Bergers Kinder. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kapit%C3%A4n_Bergers_Kinder.pdf/19&oldid=- (Version vom 1.8.2018)