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sich seinen Lippen. Und sein Schreck war so groß, daß er gleichzeitig zurücktaumelte …

Krampfhaft suchte er sich am Rande des Loches im Gleichgewicht zu halten. Verzweifelt fochten seine Arme in der Luft herum. Dann ein gellender Angstruf, und er verschwand in der Tiefe …

Unten ein neuer Schrei, ein dumpfer Krach.

Schon lag Gnuffke mit dem Kopf über der Öffnung. Er vernahm des dicken Chinesen angstvolles Fragen, was geschehen sei. Zu sehen war dort unten nichts.

Niemand antwortete Tschi-Mao. Erst nach einer geraumen Weile ein klägliches Stöhnen.

„Ich bin tot, alle Knochen sind mir gebrochen, ich lebe nicht mehr … Ich bin gerade auf den Herrn gefallen. Er regt sich nicht mehr …“

Das Jammern ging von Liau-Tse aus.

Dann fragte Tschi-Mao wieder:

„Weshalb warst Du nicht vorsichtiger?! Du bist …“

Unten flüsterte Liau-Tse jetzt offenbar dem Dicken eine Warnung zu. Wenigstens konnte der Ingenieur nichts mehr erlauschen. Nur leises Wispern drang zu ihm empor.

Nach einer Weile begab er sich daher wieder nach der Hütte zurück. Hier weckte er Hans Berger, sagte ihm, er solle ihn leise ins Freie begleiten, damit die kleine Herta nicht erwache.

Der Knabe war schnell völlig munter.

Mit wenigen Worten berichtete Gnuffke sein Erlebnis. Dann mußte Hans, bewaffnet mit seinem Revolver, an der Höhlung Wache halten. Der Ingenieur aber begab sich nach der Halbinsel im Norden des Eilandes …




5. Kapitel.

Weshalb der Ingenieur sich die Felszunge aussuchte? – Auf Grund einer sehr einfachen Überlegung.

Empfohlene Zitierweise:
W. Belka: Kapitän Bergers Kinder. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kapit%C3%A4n_Bergers_Kinder.pdf/29&oldid=- (Version vom 1.8.2018)