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Früher von Holz auf Leinwand übertragen; h. 1,55; br. 1,16½. – Inventar 1754, I 93, als Garofalo. Bei H. als „Schule des Dosso.“ Doch von Lerm. S. 140–141 mit Recht für ein eigenhändiges Werk der Frühzeit des Meisters erklärt.

Schule Dosso Dossi’s.

Eine Hore mit Apollo’s Gespann. 130. (148.) 32 d.

Die Hore steht auf Wolken mitten im Bilde und wendet sich nach links zu den vier Rossen Apollo’s zurück, um sie an den Wagen zu spannen, der rechts unten in der grünen Landschaft steht.

Leinwand; h. 0,89; br. 1,55. – 1746 aus der herzogl. Galerie zu Modena. – Damals dort dem Garofalo (Venturi p. 356), jedoch schon im Inventar Guarienti (vor 1753) N. 238 dem Dosso Dossi zugeschrieben. So auch bei H. Nach Lerm. S. 138 in der That dossoisch, doch nicht von ihm selber ausgeführt. Dies scheint richtig. Das Bild gehört zu demselben Decorations-Cyklus wie N. 139; zeigt jedoch eine andere Hand. In der That sind verschiedene Meister an der Ausschmückung des Schlosses zu Ferrara, aus dem auch dieses Bild 1618 nach Modena kam (Venturi p. 39), thätig gewesen.

Der Traum. 131. (151.) 32 b.

Eine junge Frau schlummert vorn an einem Steine, auf dem über grünem Tuche ein weisses Kissen liegt. Im nächtlichen Dämmerlichte umgeben sie von allen Seiten phantastische Menschen- und Tiergestalten. Rechts neben ihrem Haupte ein Hahn, hinter ihr eine Eule, über ihr ein fahler Lichtball. Links zu ihren Füssen seltsame Spukgestalten. Im Hintergrunde jenseits eines Sees eine brennende Stadt.

Leinwand; h. 0,82; br. 1,48. – 1746 aus der herzogl. Galerie zu Modena. – Damals dort dem Garofalo zugeschrieben (Venturi p. 357). In Dresden jedoch schon im Inv. Guar. (vor 1753) N. 143 als Dosso Dossi. – Nach Lerm. S. 138. dem wir zustimmen, in der That dossoisch; doch nicht von Dosso Dossi, eher von dessen Bruder Battista Dossi ausgeführt. Vergl. die Bemerkungen zum vorigen Bilde.

Garofalo.

Benvenuto Tisi da Garofalo. Geb. 1481 in ferraresischem Gebiete, gest. zu Ferrara, den 6. Sept. 1559. Schüler des Dom. Panetti in Ferrara, des Boccaccino in Cremona, des Lor. Costa in Bologna. Im Anschluss an Raphael in Rom und an Dosso Dossi in Ferrara weiterentwickelt. Thätig zumeist in Ferrara.

Poseidon und Athene. 132. (156.) D 1.

Pallas Athene setzt den linken Fuss auf ihren Helm, stützt sich mit der rechten Hand auf ihren Speer und weist mit der Linken auf die Stadt zurück. Poseidon sitzt rechts neben ihr auf dem Felsen, stützt seine rechte Hand auf seinen Dreizack und setzt seinen rechten Fuss auf einen Delphin. Im Hintergrunde die Meerbucht, von Bergen umgeben.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/104&oldid=- (Version vom 20.8.2021)