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Art des Paris Bordone.

Simson besiegt die Philister. 206. (284.) 32 a.

Mitten im Kampfgewühl nach rechts gewandt, haut Simson mit dem Eselskinnbacken auf die Feinde ein. Links liegt ein Toter mit den Beinen nach vorn, in der Mitte unter Simson ein anderer mit dem Kopfe nach vorn. Zu Boden sinkende Verwundete und flüchtende Krieger rechts. Unter den Flüchtenden links ein Trommler, fast von hinten gesehen, und ein Jüngling mit grossem weissen Banner.

Leinwand; h. 1,55; br. 2,19. – Inv. Guar. (vor 1753) N. 304 als Giulio Romano; 1749 aus der Galerie zu Prag. – Für ein Werk Bordone’s erklärt von A. Hirt, Kunstbemerkungen, Berlin 1830, S. 69. – Bei H. als „unbekannt“, doch richtig unter den Venezianern im Anschluss an Bordone. Völlig unmöglich erscheint es nicht, dass Bordone selbst das Bild gemalt habe.

Giovanni Battista Moroni.

Geb. um 1525 zu Bondio im Bergomaskischen[WS 1], gest. den 5. Febr. 1578 zu Bergamo. Schüler des Al. Bonvicino, gen. Moretto, zu Brescia. Thätig hauptsächlich in Bergamo und Umgebung.

Männliches Bildniss. 207. (292.) E 4.

Kniestück halb nach rechts auf grauem Grunde. Bart und Haar sind dunkel und kurz geschnitten. Der Herr trägt über weissseidenem Unterwamms, dem die sichtbaren Aermel angehören, einen schwarzen Rock. Die linke Hand legt er rechts auf den Tisch, die Rechte stemmt er in die Seite. Oben links die Jahreszahl 1557.

Leinwand, später auf Eichenholz geklebt; h. 1,10; br. 0,78. – Inv. 1754, I 252, als Moroni. Die Urheberschaft dieses Meisters wird von einigen Seiten bezweifelt, doch erscheint es uns als gutes, wenn auch besonders fest und plastisch gemaltes Werk der mittleren Zeit Moroni’s. Auch Lerm. S. 207 und 208 hält es für richtig benannt. – Phot. Braun VII, 11.

Bonifazio Veronese d. ä.

Geb. zu Verona, gest. zu Venedig 1540. Schüler Palma vecchio’s in Venedig. Hauptsächlich in Venedig thätig.

Die Findung Mosis. 208. (286.) D 2.

Links der Nil. Hier schreitet im Hintergrunde die Begleiterin der ägyptischen Königstochter in den Strom, um den Korb mit dem Knaben aus dem Wasser zu fischen. Vorn kniet sie in grösserer Gestalt und überreicht den Findling der vor ihr stehenden Prinzessin, welche sich mit der Linken auf die Schulter eines Pagen stützt. Links neben ihr ein Hofmeister

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Druckfehlerberichtigung siehe Druckfehler: Seite 102 Zeile 15 von oben lies Bergomaskischen statt Bergamoskischen.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/134&oldid=- (Version vom 20.8.2021)