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Susanne im Bade. 237. (331.) C 3.

Susanna sitzt, nach rechts gewandt, im Vordergrund und wäscht mit der rechten Hand ihren rechten Fuss. Links hinter einer Balustrade blicken die beiden Alten herüber. Im Hintergrunde ein Garten und Gebäude.

Leinwand; h. 1,25½; br. 1,04½. – 1742 aus der Sammlung Carignan zu Paris. – Im Inv. 1754, I 436, nur als „Schulbild“, was vielleicht richtiger ist. – Phot. Ges.

Nach Paolo Veronese.

Venus und Adonis. 238. (348.) R 17.

In reicher Waldlandschaft sitzt Venus, nach rechts gewandt, unter einem Baum. Sie hält Rosen in der Rechten und legt die Linke auf’s Haupt des in ihrem Schoosse schlummernden Adonis, welcher nachlässig nach rechts hingestreckt liegt. Zu ihren Füssen liegt ein Hund. Mit einem anderen Hunde kost links vorn ein ungeflügelter Amor.

Leinwand; h. 1,46; br. 1,84½. – Wohl das Bild des Kunstkammer-Inventars 1741 Cap. XXIX a, 7, damals als Tintoretto; doch nur Copie nach einem Gemälde Paolo’s im Museum zu Madrid. Aus dem Hochbild ist ein Breitbild geworden; und auf dem Original hält Venus statt des Strausses, den Fächer der Neuvermählten.

Flüchtige Copie der Apotheose der Venezia. 239. (499.) R 8.

Umringt von allegorischen Gestalten thront Venezia oben auf Wolken. Ein Genius fährt vom Himmel herab, um sie zu krönen. Auf der Galerie im mittleren Teile steht zahlreiches Volk, welches begeistert emporblickt. Links und rechts mächtige gewundene Säulen. Unten Krieger zu Ross und zu Fuss.

Papier auf Leinwand gezogen; h. 1,27½; br. 0,80½. – 1861 aus dem Vorrat. Zuerst im Katalog von 1862. – Das Orignal ist das Deckenbild Paolo Veronese’s in der Sala del Maggior Consiglio des Dogenpalastes. – Der Copist ist unbekannt.

Paolo Veronese’s Erben.

Nach dem Tode Paolo’s setzten sein Bruder Benedetto Caliari (geb. zu Verona 1538, gest. zu Venedig 1598) und seine Söhne Gabriele Caliari (geb. zu Venedig 1568, gest. daselbst 1631) und Carlo (Carletto) Caliari (geb. zu Venedig 1570, gest. daselbst 1596), seine Werkstatt in Venedig fort. Einige Bilder zeichneten sie geradezu „Heredes Paoli“. Ihre Hände zu sondern ist in den seltensten Fällen möglich.

Eine Allegorie. 240. (343.) R 12.

Rechts an einem Tische stehen ein Mann und eine Frau vor mathematischen und anderen Geräten. Ueber ihnen hängt ein Merkurstab, unter ihnen liegt eine Bassgeige.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/144&oldid=- (Version vom 20.8.2021)