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Sie haben die Attribute des Unterweltsgottes geraubt und zeigen triumphirend seine Schlüssel und seinen Zweizack. Am Himmel links drei musicirende Engel, rechts Venus selbst mit einer Hochzeitsfackel in den Händen, mit den Tauben zu ihren Füssen, ihren Amor umarmend.

Kupfer; h. 0,74½; br. 0,99. – 1746 aus der herzogl. Galerie zu Modena. Herzog Alfonso IV. hatte das Bild 1659 von einem gewissen Zaneletti gekauft. Venturi p. 190–191. Vgl. Malvasia II, p. 274. Ein ähnliches Bild in der Brera zu Mailand, doch wird der Tanz hier nicht um die Statue, sondern um einen Baum ausgeführt. – Gestochen von P. Tanjé ☼ II, 21. – Phot. Braun II, 11. – Phot. Ges.

Diana und Aktäon. 338. (563.) 4 a.

Vorn wölbt sich ein Felsenthor über dem Weiher, der links durch einen Wasserfall gespeist wird. Diana steht in der Mitte und blickt erzürnt dem Aktäon nach, der, bereits mit dem Hirschgeweih versehen, rechts entflieht. Drei Nymphen suchen die Göttin durch ein blaues Gewand zu bedecken. Drei andere haben sich links zu ihren Kleidern geflüchtet; eine siebente versteckt sich zu Füssen Diana’s; eine achte liegt vorn rechts im Wasser.

Leinwand; h. 0,75; br. 0,94½. – Wohl 1738 durch Rossi. Inv. 8° 2372. Nach H. aus Modena, und das folgende 1741 durch Rossi. Doch muss hier eine doppelte Verwechslung vorliegen. Man vergl. darüber die Bem. zum folgenden.

Diana und Aktäon. 339. (566.) 4 a.

Vorn wölbt sich die Grotte über dem Weiher, in dem sich einige Nymphen baden, während Diana, von anderen umgeben, am Ufer unter einem Baume sitzt. Einige breiten ein weisses Tuch aus, um sich und die Göttin zu verbergen. Aktäon flieht, schon mit dem Hirschgeweih bedacht, links bildeinwärts.

Leinwand; h. 0,74; br. 0,99½. – 1746 aus der herzogl. Galerie zu Modena. Das Bild wurde 1639 im Atelier Albano’s selbst für Herzog Franz I. erworben. In dem Berichte stellte der Vermittler, Gher. Martinenghi, fest, dass Albani die erste Anlage habe von Schülerhand machen lassen, das ganze aber eigenhändig ausgeführt habe, sowie das es elf Figuren enthalte (Venturi p. 190). Hieraus geht hervor, dass bei H. eine Verwechslung stattgefunden; denn H. nimmt an, dass dieses zweite, von Dietrich teilweise übermalte Bild das durch Rossi erworbene, das vorige, besser erhaltene, das aus Modena stammende sei. Das vorige Bild enthält jedoch nur zehn, gerade das unsere elf Figuren. – Phot. Ges.

Galatea im Muschelwagen. 340. (564.) F 3.

Die schöne Meernymphe fährt lebensgross in ganzer Gestalt, nach rechts gewandt, auf ihrem von zwei Delphinen gezogenen, von fünf kleinen Liebesgöttern umspielten und vorwärts getriebenen Wagen über’s blaue Meer.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/172&oldid=- (Version vom 14.9.2022)