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Linke stützt sie auf ihren Speer, mit der Rechten führt sie ihr weisses Windspiel an der Leine.

Leinwand; h. 1,28; br. 1,04. – 1738 durch Rossi aus Venedig. – Gemalt nach Malvasia (II, p. 374) 1645 für Lorenzo Delfino in Venedig; „Al clarissimo Lorenzo Delfin Veneto una Diana col cane à lassa.“ – Phot. Braun I, 10.

Venus an der Leiche des Adonis. 364. (576.) F 2.

Vorn liegt der vom Eber getötete Jüngling auf dem Rücken. Sein Kopf ruht links. Von rechts eilt Venus in lebhafter Bewegung herbei, um sich über ihn zu werfen. Links im Mittelgrunde zerrt Amor, ihr Sohn, den Eber am Ohre herbei.

Leinwand; h. 2,06; br. 2,52½. – 1744 durch Le Leu und Rigaud aus Paris. Vormals in der Sammlung Carignan; noch früher beim Cardinal Mazarin; für letzteren hatte Guercino (nach Malvasia II, p. 375) das Bild 1647 gemalt, offenbar als Gegenstück zu unserem schon 1644 gemalten Bilde Kephalos und Prokris, N. 361, welches die Königin von Frankreich dem Cardinal geschenkt hatte. – Gestochen in Rom von L. Rouhier (vergl. Nagler, Monogrammisten IV, S. 428); in Dresden von L. L’Empereur ☼ II, 23. – Phot. Braun III, 8.

Die Geburt des Adonis. 365. (575.) F 1.

Nach der altgriechischen Sage (Ovid’s Metamorphosen X, 502–514) war Adonis der Sohn der in einen Myrrhenbaum verwandelten Myrrha, wurde durch Lucina (Diana als Geburtshelferin) aus der Spalte des Baumes gehoben und von den Nymphen des Berges gepflegt. Rechts, nach links gewandt, kniet Diana vor dem Baume, dem sie das Knäblein enthebt. Links halten drei Nymphen Krüge und Schalen bereit.

Leinwand; h. 2,10; br. 2,70. – Inventar 1754. I 88. – Gegenstück zum folgenden.

Der Tod des Adonis. 366. (574.) F 1.

Vorn liegt die Leiche des Adonis, mit dem Kopfe rechts, ausgestreckt auf dem Rücken. Zu ihren Füssen zwei Hunde. Neben ihr ein kleiner Liebesgott, der mit klagender Miene auf sie hinabdeutet. Venus eilt in lebhafter Bewegung von links herbei, im Begriffe sich über ihren auf der Jagd vom Eber getöteten Liebling zu stürzen.

Leinwand; h. 2,11½; br. 2,72. – Inventar 1754, I 89. – Gegenstück zum vorigen.

Dorinda, Silvio und Linco. 367. (580.) F 4.

Scene aus Guarini’s „Pastor fido.“ Rechts sitzt die von Silvio verwundete Dorinda auf einem Steine. Der alte Linco umfasst sie und hebt mit der Rechten ihr Hemd auf, um dem Silvio die blutende Wunde ihres weissen Leibes zu zeigen. Silvio kniet mit dem Bogen in der Linken links vor ihr und bittet sie um Verzeihung.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/179&oldid=- (Version vom 13.9.2022)