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Leinwand; h. 1,35; br. 0,98. – Inventar 1754, I 404. als „autore moderno“; seit dem „Catalogue“ von 1765 als G. P. Pannini (1695–1768), für den das Bild jedoch zu leer in der Technik und zu trocken im Vortrag ist. Auch macht schon die Jahreszahl dessen Urheberschaft unmöglich. – Gegenstück zum folgenden.

Architekturbild. 462. (222.) 51 b.

Rechts vorn überspannt ein von toscanisch-dorischen Säulen getragener Ruinenbogen die Strasse. Weiter zurück, unter einer Spitzbogenhalle, eine Sammlung von Trophäen und Kanonen. Im Hintergrunde ein Palast. Links im Vordergrund ein umgestülptes Boot, in dem Zimmerleute arbeiten.

Leinwand; h. 1,36½; br. 0,98½. – Inventar 1754, I 405, als „autore moderno.“ – Gegenstück zum vorigen. Vergl. die Bemerkungen zu diesem.

C. Die neapolitanische Schule.

Massimo Stanzioni.

Geb. zu Neapel 1585, gest. daselbst 1656. Zuerst Schüler des Fabrizio Santafede. dann des Carracciolo in Neapel; bildete sich in Rom nach Guido Reni, kehrte aber nach Neapel zurück.

Die Naturkunde. 463. (621.) B 2.

Eine Gestalt in gelbem Kleide mit blauem Mantel sitzt auf Wolken. Im rechten Arme, dessen Hand sie auf ein astronomisches Instrument legt, hält sie eine weisse Statuette, in der erhobenen Linken hält sie einen Kranz.

Leinwand; h. 1,27½; br. 0,82½. – Zuerst verzeichnet im Katalog von 1812 als „M. Stanzione“ und „Muse Urania“; gest. von Jos. Canale (gest. 1802) ☼ III, 31 als „Domenichino“; und „La gloire“. Seit 1817 stets als „Massimo Stanzione“ und als „Astronomie“ oder als „Naturkunde.“

Andrea Vaccaro.

Geb. zu Neapel 1598, gest. daselbst den 18. Januar 1670. Ursprünglich Schüler Girolamo Imparato’s. Später durch Massimo Stanzioni für die Bolognesen gewonnen. Sein Stil zeigt deutlich den Einfiuss Guido Reni’s in Verbindung mit dem neapolitanischen Naturalismus. Thätig zumeist in Neapel.

Christus mit den Erlösten der Vorhölle vor seiner Mutter. 464. (622.) H 1.

Der Heiland steht, leicht von weissem Tuche umwallt, mit erhobener Rechten in der Mitte des Bildes vor seiner Mutter, die rechts am Betpulte kniet, erschreckt zurückfährt und traurig und liebevoll zu ihm aufblickt. Links hinter dem Heiland sitzen Adam und Eva, kniet Johannes der Täufer, stehen Moses und Aaron und blicken noch vier andere Patriarchenköpfe herüber.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 172. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/204&oldid=- (Version vom 13.9.2022)