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(1693–1770), den er als Gehilfe auch nach Würzburg und nach Madrid begleitete.

Die Darstellung im Tempel. 639. (431.) 36 b.

Kniestück. Ein breiter Rundbogen überspannt die heilige Handlung vor hellblauem, rosig bewölktem Himmel. Links vom Altar, auf dem Kerzen brennen, steht ein rotgekleideter Priester und liest in einem aufgeschlagenen Buche. Hinter ihm einige Zuschauer. Der weissgekleidete Oberpriester, dem Maria von rechts das nackte Kind darreicht, steht in der Mitte. Rechts Joseph mit einer brennenden Kerze.

Leinwand; h. 0,40; br. 0,48½. – 1875 aus der Sammlung Minutoli in Liegnitz als „Giov. Batt. Tiepolo.“ Der kältere Ton und die glattere Ausführung lassen es jedoch als Werk des Sohnes, nicht des Vaters, erkennen. – Phot. Braun XV, 8.

Unbestimmte Venezianer. Anfang des XVIII. Jahrhunderts.

Venedig vom Meere aus. 640. (453.) 37 b.

Vorn die reich belebte, mit Schiffen bedeckte Lagune; im Mittelgrunde die Stadt; in der Mitte die Piazzetta und der Marcusturm, links die Libreria vecchia, rechts der Dogenpalast.

Leinwand; h. 0,56½; br. 0,98. – Inventar 1722, A 225, als „Prospect von S. Marcoplatz zu Venedig“ von „Casp. de Tors“. Dieser Künstler ist unbekannt. Bei H. galt das Bild als Werk Antonio Canale’s, für den es jedoch viel zu schwer in der Farbe, viel zu derb in der Behandlung ist.

Loth und seine Töchter. 641. (424.) R. 16.

Loth sitzt vorn unter einem Baume und erhebt in der Linken die Schale, in welche seine rechts stehende Tochter ihm aus einer Kanne Wein eingiesst, während die links stehende ihre rechte Hand an sein Knie legt. Links im Mittelgrunde Loth’s Gattin als Salzsäule, im Hintergrunde die brennende Stadt.

Leinwand; h. 2,75; br. 2,06. – Inv. 1722, A 1301 (damals im Prinzlichen Palais) als Fr. Trevisani; Inv. 1754, I 267, als G. B. Molinari; bei H. dem Fr. Migliori zugeschrieben. Die echten Bilder dieser drei Meister zeigen jedoch, dass es von keinem von ihnen herrührt.

F. Die mailändische Schule.

Giulio Cesare Procaccini.

Geb. zu Bologna 1548, gest. zu Mailand um 1626. Bruder Camillo’s, Schüler seines Vaters Ercole Procaccini des älteren, der von Bologna nach Mailand zog und hier eine Schule gründete.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 212. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/244&oldid=- (Version vom 28.8.2023)