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Leinwand; h. 0,61½; br. 0,49. – 1887 Geschenk eines Dresdner Sammlers. – Die falsche Bezeichnung sollte natürlich „Bartolomeo Estéban Murillo fecit“ gelesen werden. – Die Urheberschaft Moya’s, unter dessen Namen das Bild geschenkt wurde, bedarf noch der Bestätigung.[WS 1]

Bartolomé Estéban Murillo.

Getauft zu Sevilla den 1. Januar 1618, gest. daselbst den 3. April 1682. Schüler Juan del Castillo’s in Sevilla. Durch das Studium der Werke Tizian’s, Ribera’s, Rubens’, van Dyck’s und seines Landsmannes Velazquez in Madrid weitergebildet. Thätig hauptsachlich zu Sevilla.

Der hl. Rodriguez. 704. (703.) H 4.

Im Bischofsgewande, vor grauem Himmel, fast von vorn. Die Rechte streckt er aus, in der Linken hält er seine Kopfbedeckung und seinen Palmzweig. An seinem Halse klafft die tötliche Wunde. Sein Blick ist nach links emporgewandt, von wo ihm ein Engel in goldenem Lichte einen Blumenkranz bringt.

Leinwand; h. 2,05½; br. 1,23½. – 1853 in London aus der Sammlung Louis-Philippe. – Das Modell zum Gewande befindet sich in der Schatzkammer der Kathedrale von Sevilla. – Aus dem Kloster S. Clara zu Sevilla. – Gestochen von Th. Langer ☼ III. 42. – Phot. Braun II, 18 und Phot. Ges.

Maria mit dem Kinde. 705. (704.) H 4.

Die hl. Jungfrau sitzt auf einer Steinbank vor grauem Grunde, wendet ihre Augen gen Himmel, umfasst das nackte Christkindchen auf ihrem Schoosse mit dem linken Arme und greift mit ihrer rechten Hand nach den Aermchen, die sich nach ihrer Brust ausstrecken.

Leinwand; h. 1,66; br. 1,14½. – 1755 in Paris aus dem Nachlass des M. Pasquier, „Député de Commerce de Rouen.“ H. – Aehnliche Bilder Murillo’s im Palazzo Pitti zu Florenz, im Palazzo Corsini zu Rom, in den Museen von Madrid und Sevilla. – Gestochen von Aug. Semmler, radirt von L. Friedrich. – Phot. Braun I, 16 und Phot. Ges.

Nach Murillo.

Geld zählende Mädchen. 706. (705.) 35 a.

Zwei lebensgrosse Mädchen hocken auf dem Boden der Strasse. Dasjenige zur Linken zählt, nach rechts gewandt, sein Geld. Seine Gefährtin hält den vor ihr stehenden Korb Trauben mit der linken Hand fest.

Leinwand: h. 1,29½; br. 0,96. – 1830 aus dem Nachlasse des Fürsten Kanikoff. H. – Das anerkannte Original befindet sich in der Pinakothek zu München.

Juan de Valdes Leal.

Geb. zu Cordoba 1630, gest. zu Sevilla 1691. Schüler Antonio del Castillo’s in Sevilla. Unter dem Einflüsse Murillo’s weitergebildet. Thätig zu Sevilla.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Ergänzung siehe Berichtigungen und Zusätze: Seite 233 zu Moya. Schon die Tracht des in unserem Bilde Dargestellten scheint auf eine spätere Zeit, als diejenige Moya’s hinzudeuten.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 233. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/265&oldid=- (Version vom 31.8.2023)