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Poussin’s und Castiglione’s. Thätig in Paris, in Rom, in Stockholm, schliesslich als Akademie-Professor wieder in Paris.

Jacob’s Heimzug. 742. (633.) 44 b.

Der Zug bewegt sich von links nach rechts. Links die Hauptpersonen zu Pferde: unter ihnen eine Frau mit ihrem Säugling (vielleicht Rahel). Ein bekränzter Jüngling zu Fusse füttert einen Hund. Rechts vorn die Schafheerde; weiter bildeinwärts die Lasttiere. Bäume und Berge im Hintergrunde.

Leinwand; h. 0,96; br. 1,30½. – 1749 als „Benedetto Castiglione“ („opera delle più finite dell’ autore“) durch Guarienti aus Venedig. Auch bei H. als Castiglione. Indessen zeigt das Bild nur die Anordnung Ben. Castiglione’s; die Typen, die Landschaft, die Malweise verraten die Schule Poussin’s. Diese Verbindung von Anklängen an N. Poussin mit Anklängen an Castiglione findet sich nach den alten Quellen (z. B. Félibien Entretiens p. 511) gerade nur bei Seb. Bourdon, dessen Hand der Verfasser dieses Katalogs auch schon vor dieser Erwägung in dem Bilde zu erkennen glaubte. – Phot. Braun VIII, 20.

Charles le Brun.

Geb. zu Paris den 24. Febr. 1619, gest. daselbst den 12. Febr. 1690. Schüler Simon Vouet’s. In Rom weitergebildet. Hatte, nach Paris heimgekehrt, den Hauptanteil an der Gründung der Académie Royale de Peinture.

Heilige Familie. 743. (737.) 46 b.

In der Mitte sitzt Maria, hält das schlafende Kind auf ihrem Schoosse und gebietet, die Rechte erhebend, Schweigen. Links hinter ihr steht Joseph, links vorn die hl. Elisabeth mit dem kleinen Johannes, der sich ungeduldig dem schlummernden Kinde zu nähern sucht. Rechts beugt sich die hl. Anna über das Christkind; hinter ihr der hl. Joachim.

Leinwand; h. 1,59; br. 1,59. – Inventar 1754, II 503, als Eust. le Sueur. Jedoch seit dem „Catalogue“ von 1765 stets als Ch. le Brun.

Jacques Courtois.

Gen. le Bourguignon (ital. Jacopo Cortese, il Borgognone). Geb. 1621 zu Saint–Hippolyte in der Franche-Comté, gest. als Laienpriester im Jesuiten-Collegium zu Rom den 14. November 1676. Schüler seines Vaters Jean Courtois, in Rom und Florenz unter dem Einflusse P. de Laar’s, M. A. Cerquozzi’s und Salv. Rosa’s zu einem der berühmtesten Schlachtenmaler seiner Zeit entwickelt. Thätig hauptsächlich in Florenz und Rom.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 246. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/278&oldid=- (Version vom 8.9.2023)