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von der belgischen Forschung noch heute für das Original gehalten (F. J. v. d. Branden, Geschiedenis p. 263, M. Rooses, Geschiedenis p. 119, Hymans, a. a. O. p. 305). – Dagegen ist die deutsche Forschung seit Bode’s Bemerkung bei v. Zahn VI, S. 109, geneigter, nur eine Wiederholung von der Hand des jüngeren Brueghel in unserem Bilde zu erkennen, dessen Durchführung in der That nicht auf der Höhe der Kraft und Feinheit der beglaubigten Bilder des Meisters, z. B. in der Wiener Galerie, steht. Es ist jedoch kein besseres Exemplar bekannt, als das unsere.

Nachahmer Peter Brueghels’ d. ä.

Winterlandschaft. 820. (852.) 20 a.

Vorn links ein Haus mit einem Laubenvorbau, an den eine Leiter gelehnt ist. Männer sind beschäftigt, den kahlen Baum, der das Dach bildet, zu beschneiden. Im Hintergrunde die Türme einer grossen Stadt.

Eichenholz; rund; h. 18½; br. 18. – Wahrscheinlich Inv. 1754, II 35. als „Breugel.“ – Bei H. irrtümlich als P. Gysels. Das Bild zeigt .sogar eher die Richtung der beiden Peter, als der beiden Jan Brueghel.

Angeblich Marten de Vos.

Geb. zu Antwerpen 1531, gest. daselbst 1603. Schüler des Frans de Vriendt, gen. Frans[WS 1] Floris. Thätig in Antwerpen.

Moritz von Oranien. 821. (1953.) R 8.

Auf braunem Rosse sprengt der Feldherr barhaupt nach rechts. Seinen Stab hält er in der Rechten. Eine orangene Schärpe schmückt seine Brust. Im Hintergrunde ein Heerlager und Soldatenzüge in weiter Ebene.

Eichenholz; h. 0,94; br. 0,78. – Inv. 1754, II 638. als „Marten de Vos.“ Erst 1861 aus dem „Vorrat“ und bei H. unter den Nachfolgern Kranach’s. Ist das Bild nun auch schwerlich von M. de Vos gemalt, so steht es diesem doch näher, als Kranach; der niederländischen Schule gehört es unter allen Umständen an.

Hans Bol.

Geb. 1534 zu Mecheln, gest. 1593 zu Amsterdam. 1560 Mitglied der Mechelner, 1574 der Antwerpener Gilde; später in Amsterdam. Seine Besonderheit sind miniaturartig feine, in Wasserfarben gemalte Landschaften mit mythologischer, biblischer oder alltäglicher Staffage. Neben Lukas und Martin van Valckenborch ist er der Hauptvertreter der Mechelner Landschaftskunst des XVI. Jahrhunderts.

Neun Landschaftsbildchen 822−30. 21 c.

in Wasserfarben in einem gemeinsamen Rahmen. Der Kunstkammer-Katalog von 1587 nennt „16 Schöne gemalete täflein“, „haben S. Churf. G. (August) von

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Druckfehlerberichtigung siehe Druckfehler: Seite 272 Zeile 18 von oben lies Frans statt Franz.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 272. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/304&oldid=- (Version vom 10.9.2023)