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Das Element der Erde. 927. (836.) P 1.

Zwischen grossen Baumgruppen links Fernblick auf ein Schloss im Thale, rechts auf eine Kirche am Berghange. Vor der mittleren Baumgruppe sitzt die Göttin mit dem Füllhorn; links neben ihr ein Knabe mit Früchten, vor ihr ein ruhender Mann; rechts neben ihr ein Knabe, der ihr Früchte bringt, hinter ihr ein brauner Satyr. Zwischen den Blumen, Früchten und Gemüsen des Vordergrundes links zwei Meerkatzen, in der Mitte zwei Meerschweinchen. Früher auch „der Sommer“, „Flora“ oder „Ceres“ genannt.

Eichenholz; h. 0,56; br. 0,93½. – Zuerst nachgewiesen im Katalog von 1817 als „Balen und Brueghel.“ So noch bei H. Die Composition geht offenbar auf diejenige Jan Brueghel’s zurück, von der wir unter N. 903 eine Copie besitzen; doch ist sie verändert; und die Durchführung der Landschaft ist zu hart und trocken für Brueghel selbst. Die Figuren wohl in der That von Balen.

Nachahmer H. v. Balen’s.

Heilige Familie im Kranze. 928. (875.) 49 a.

Unter hohen Waldbäumen sitzt Maria mit dem Kinde. Joseph sitzt hinter ihr, der Johannesknabe steht vor ihr. Ganz vorn halten Engel ein mächtiges Gewinde von Blumen, Früchten und Gemüsen. Vögel, Aeffchen, Eichhörnchen u. s. w. im Kranze; ein paar weisse Kaninchen und Meerschweinchen im Vordergrunde auf der Erde.

Leinwand; h. 1,08; br. 0,73½. – Inv. 1754, II 641. Schon bei H. nur mit einem Fragezeichen dem Balen zugeschrieben. Der Kranz und die Landschaft sind weder von Balen, noch von Brueghel, die Früchte eher von Jan van Kessel d. ä.

Roelant Savery.

Geb. zu Kortryck (Courtrai) 1576, gest. zu Utrecht 1639. Schüler seines in Amsterdam ansässigen Bruders Jakob Savery. Bereiste in Begleitung Kaiser Rudolf’s II. die deutschen Gebirge. Später in Utrecht thätig. Der Meister steht zwischen der holländischen und der vlämischen Schule; doch müssen wir ihn seinem Stile nach der letzteren lassen.

Eine Eberjagd. 929. (891.) P 1.

Grosse Baumstämme im Vordergrunde des Waldesdickichts. Der nach links hervorstürmende Eber wird von einem hinter dem Baume versteckten jungen Jäger mit vorgehaltenem Spiesse empfangen, von einem zweiten, bärtigen Jäger verfolgt. Bezeichnet links unten:

Eichenholz; h. 0,25; br. 0,34½. – Inventar Gotter (vor 1736) N. 244.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 303. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/335&oldid=- (Version vom 16.9.2023)