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ihrem Schoosse. Links ein roter Vorhang; rechts an der Wand das Wappen der van de Wouwere, Herren von Heembeck.

Eichenholz; h. 1.05; br. 0,76. – Nach H. 1756 aus der Sammlung des Duc de Tallard in Paris (?). – Im Inventar Guarienti (vor 1753) N. 19 als „van Dyck.“ Doch schon im Inventar 1754, II 173, als Rubens. So auch noch bei H., bei Bode in v. Zahn’s Jahrbüchern VI, S. 201 und beim Verfasser im Text zu Braun’s Galeriewerk I, S. 27. – Indessen verbreitet sich neuerdings in Kennerkreisen infolge genauerer Bekanntschaft mit den Werken des Rubens und den Jugendwerken van Dyck’s die Ansicht, dass unser Bild ursprünglich mit Recht dem letzteren zugeschrieben worden, dass es ein ausgezeichnetes Werk seiner unter Rubens Einfluss stehenden Frühzeit sei. So jetzt auch Bode; und auch der Verfasser dieses Katalogs teilt jetzt diese Ueberzeugung, glaubt aber, bis die Ansichten hierüber sich noch mehr geklärt haben werden, dem Bilde in der Ueberschrift seinen hundertunddreissigjährigen Namen lassen zu sollen. Vergl. unser dem van Dyck bereits zurückgegebenes Bild N. 1023 (934) und die Bemerkungen zum folgenden, N. 969. – Phot. Braun I, 24 und Phot. Ges.

Bildniss eines Herrn, der seine Handschuhe anzieht. 969. (926.) J 1.

Kniestück, etwas nach rechts auf grauem Grunde. Blosser Kopf; schwarzer Anzug mit weisser Halskrause. Der Herr trägt einen kleinen blonden Schnurr- und Kinnbart und zieht sich mit der rechten Hand den linken Handschuh an.

Eichenholz; h. 1,06; br. 0,73½. – Nach H. 1756 aus der Sammlung des Duc de Tallard in Paris (?). – Im Inventar Guarienti (vor 1753) N. 18 und im Inventar 1754, II 174, ja noch im Abrégé 1782 als „van Dyck.“ Später, wie das vorige Bild, N. 968, das ebenfalls unter van Dyck’s Namen erworben wurde, dem Rubens zugeschrieben. So schon von H. und so noch von Bode bei v. Zahn VI, S. 201 und vom Verfasser im Texte zu Braun’s Galeriewerk V, S. 192. Indessen scheint sich in Kennerkreisen infolge eingehenderen Studiums der Jugendwerke van Dyck’s die Ansicht vorzubereiten, dass auch dieses ausgezeichnete Werk beim Ankauf mit Recht als „van Dyck“ bezeichnet worden sei. Doch lassen wir auch ihm, bis die Ansichten sich geklärt haben werden, in der Ueberschrift den Namen, den es während unseres ganzen Jahrhunderts getragen. – Phot. Braun V. 25 und Phot. Ges.

Bildniss einer Frau mit geflochtenem Haar. 970. (932.) M 3.

Brustbild ohne Hände nach links auf braunem Grunde. Das blonde, oben durch eine Flechte mit grüner Schleife zusammengehaltene Haar fällt in losen Locken auf Stirn und Schultern herab.

Eichenholz; h. 0,64; br. 0,49½. – Bei H. irrtümlich als Helene Fourment und als 1723 aus der Sammlung Wrzowecz in Prag. Vielmehr als Inventar-N. 3842 erst um 1747 erworben und auch zuerst im Inventar 1754, II 3, verzeichnet. – Eigenhändiges Bild der Spätzeit des Meisters. – Gestochen von C. F. Stölzel ☼ III. 13.[WS 1] – Phot. Braun IV, 27 und Phot. Ges.

Bildniss einer blonden jungen Frau im schwarzen Schleier. 971. (935.) M 2.[WS 2]

Halbfigur nach links auf braunem Grunde; ganz in Schwarz mit einem Perlenhalsband. Mit der Rechten hält sie den über den Hinterkopf gezogenen Schleiermantel, die Linke erhebt sie.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Ergänzung siehe Berichtigungen und Zusätze: Seite 316. Zu N. 970: Gestochen von C. F. Stölzel ☼ III. 13.
  2. Berichtigung siehe Nachträge Berichtigungen und Zusätze: Seite 316 am Rande zu N. 971 lies M 2 statt J 3.

Anmerkungen (Wikisource)

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 316. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/348&oldid=- (Version vom 15.9.2023)