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eine Wiederholung aus Rubens eigener Werkstatt sei. – Stich nach dem Dresdener Exemplar von P. E. Moitte ☼ III, 37. Aelterer Stich von A. Lommelin. Vergleiche Voorhelm-Schneevogt p. 126 N. 60–64. – Phot. Braun II, 28 und Phot. Ges.

Die Flucht der Cloelia. 978. (920.) J 1.

Links der im Mittelgrunde von zerbrochener Brücke überspannte Tiber, an dem vorn der Flussgott liegt; rechts die waldigen Anhöhen, über welche, nach links gewandt, von den Etruskern verfolgt, Cloelia und ihre Begleiterinnen, teils zu Rosse, teils zu Fusse aus dem Lager Porsenna’s entflohen, zum rettenden Flusse hinabjagen. Vorn rechts schwimmt bereits eine der Jungfrauen im Wasser; einige sind im Begriffe, sich hineinzustürzen; andere entkleiden sich noch.

Leinwand; h. 1,80; br. 2,67. – Im Inventar 1722, A 63 b als „durch Ihre Majestät die Königin.“ – Gutes Werkstattsbild der späteren Zeit, möglicherweise mit eigenhändiger Beteiligung des Meisters. Das Bild von Rubens’ Schüler Diepenbeeck im Berliner Museum ist anders, als das unsere, dasjenige des Louvre zu Paris dagegen fast identisch mit dem unsrigen. – Phot. Ges.

Diana’s Heimkehr von der Jagd. 979. (905.) J 4.

Kniestück. Diana trägt, nach links gewandt, ihren Jagdspeer in der Rechten und hält mit der Linken im aufgeschürzten roten Gewande ihre Jagdbeute fest. Hinter ihr drei Nymphen ihres Gefolges und zwei Hunde. Vor ihr, zu ihr zurückgewandt, drei Satyrn, von denen der eine einen Korb mit Früchten auf dem Kopfe, der zweite schönes Obst im Schurzfell trägt, der dritte, zu dessen Füssen noch ein Hund steht, seine Rechte zutraulich auf die Schulter des zweiten legt.

Leinwand; h. 1,36½; br. 1,82. –Inventar 1722, A 48. – 1710 durch Raschke aus Antwerpen. – Gutes Werkstattsbild, unter eigener Beteiligung des Meisters ausgeführt. Dass dieses kleinere Exemplar das ursprüngliche ist, nicht aber unser figurenreicheres N. 980 (vergl. die Bemerkungen zu diesem), wird dadurch bestätigt, dass gerade nur dieses kleinere schon zur Zeit des Meisters gestochen worden: von B. a Bolswert. Voorhelm-Schneevogt p. 122, N. 24. – Phot. Braun VI, 24 und Phot. Ges.

Diana’s Heimkehr von der Jagd. 980. (904.) J 3.

In ganzen Figuren. Den Kern der Composition bildet diejenige des vorigen Bildes N. 979. Doch folgen der Göttin rechts fünf Nymphen statt drei, links vorn stehen zwei Knaben, welche von den Früchten des Satyrs naschen; weiter zurück aber tritt an die Stelle des dritten Satyrs ein Bauer im Hute, welcher eine Bäuerin küsst.

Leinwand; h. 2,20; br. 2.36½. – Nach H. 1756 durch Le Leu für 10,000 Livres aus der Galerie Orleans in Paris; doch hat sich keine urkundliche Bestätigung dieser Nachricht gefunden. Nach seiner Inventarnummer (3485) und dem Inventar 8° fol. 318 b ist das Bild vielmehr schon im October 1743 aus Paris gekommen. Die Tiere sind von Snyders gemalt; die Figuren sind teils zu zäh, teils zu flau, um von Rubens eigener Hand herrühren zu können; das ganze ist als tüchtiges Werkstattsbild

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 320. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/352&oldid=- (Version vom 15.9.2023)