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Eichenholz; h. 0,27; br. 0,19. – Inventar 1722, A 586, als Original. Die Originalität ist später vorübergehend bezweifelt worden. Es scheint in der That ein echtes Werk der spätesten Zeit des Meisters zu sein.

Beim Bretspiel. 1085. (996.) 19 b.

In einer ländlichen Wirtsstube sitzen zwei Männer beim Bretspiel. Ein dritter sitzt neben ihnen und schaut zu; ein vierter steht, von hinten gesehen, links im Winkel. Rechts kommt eine Alte mit einem Kruge in der Hand zur Thür herein. Bez. l. u.: Teniers . F. (Das D davor zweifelhaft.)

Eichenholz; h. 0,30 ; br. 0,37½. – Inv. 1722, A 526. – Früher einmal dem älteren Teniers zugeschrieben. Doch schon bei H. mit Recht dem jüngeren zurückgegeben. In der That ein Bild seiner Spätzeit.

Nach David Teniers dem jüngeren.

Die Hexenküche. 1086. (999.) P 9.

Rechts vorn sitzt eine alte Zauberin am Tische und rührt beim Kerzenscheine ihren Brei. Eine Teufelsgestalt mit Fledermausflügeln schaut ihr zu. Links im Mittelgrunde schiebt eine zweite, die ein Buch hält, mit der Rechten eine nackte, auf einem Besen reitende junge Hexe in den Kamin.

Eichenholz; h. 0,33½; br. 0,24. – Inv. 1722, A 457, als „Copie“ und „aus der Kunstkammer.“ – Im Inv. Guarienti, 736. dagegen als „Teniers il vecchio.“ – Dass es kein Original sei, als welches es bei H. verzeichnet stand, hatte schon Bode bemerkt, bei v. Zahn a. a. O. S. 202. – Gestochen von J. Aliamet (1728–1788) als „Départ pour le Sabat“ nach dem Original, welches sich damals im Cabinet des Comte de Vence in Paris befand.

Schüler und Nachahmer D. Teniers des j.

Im Stalle. 1087. (1006.) P 5.

Rechts die Kühe bei ihrem Futter; vorn die Magd, die knieend ihren Topf scheuert; ein Alter beugt sich zu ihr herab und umfasst sie zärtlich. Hinten eine Zuschauerin in der Thür. Links vorn Töpfe, Kessel, Gemüse, Kürbisse u. s. w. Bez. links u.:

Eichenholz ; h. 0,47½; br. 0,64. – 1727 durch Leplat als Original. – Im Inventar Guarienti, 247, mit Recht nur als „Scuola di D. Teniers“; später im „Vorrat“; 1855 wieder als Original zur Galerie. Das Bild ist aus Motiven echter Werke D. Tenier’s d. j. in der Kais. Galerie zu Wien zusammengesetzt und zeigt trotz seines Monogrammes nur die Hand eines Nachahmers, vielleicht diejenige seines Bruders Abraham Teniers. Vergleiche N. 1100.

Beim Kartenspiel. 1088. (998.) P 4.

Links in einer Schenke sitzen zwei Bauern beim Kartenspiel; ein dritter sitzt, ein vierter steht als Zuschauer daneben; der erstere raucht, der letztere stopft seine Pfeife. Rechts im Mittelgrunde eine Gruppe Bauern am Kaminfeuer.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 350. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/382&oldid=- (Version vom 15.9.2023)