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Treiben im Vordergrunde. Zwei Männer in orientalischer Tracht stehen zwischen dem nordischen Volke.

Eichenholz; h. 0,34½; br. 0,48. – Inv. 1722, A 489. - - Dort als „Bautstaffier“, wie in diesem Inventar die von Bout staffirten Bilder des Boudewijns bezeichnet zu werden pflegten. – Indessen zeigen dieses Bild und das folgende, sein Gegenstück, eine andere, flüchtigere, kältere Hand, als unsere Bilder der genannten beiden Künstler. F. Schlie machte uns zuerst darauf aufmerksam, dass sie von Smout herrühren; und in der That lässt ihr Vergleich mit den bezeichneten Bildern dieses Meisters im Schweriner Museum dies wahrscheinlich erscheinen.

Bettler an der Kirchenthür. 1179. (1153.) P 4.

Die Kirche, vor welcher zahlreiche Bettler und Krüppel lagern, liegt rechts unter Bäumen. Links ein Brunnen, zu dem sich Rinder herandrängen. In der Mitte eine Crucifix auf hoher Säule. Im Hintergrunde eine Berglandschaft, ganz links die Seebucht.

Eichenholz; h. 0,34; br. 0.49. – Inventar 1722, A 438. – Gegenstück zum vorigen. Vergleiche alle Bemerkungen zu diesem.

Unbestimmter Meister. Erste Hälfte des XVII. Jahrhunderts.

Waldgegend. 1180. (965.) R 5.

Links auf dem Waldwege ein Esel und zwei Männer, von denen einer sich hinter einen Baumstamm versteckt. In der Mitte vorn ein Ziegenhirte. Rechts in der Furt des Baches ein dreispänniger Bauernwagen. Im Mittelgrunde ein Fluss. Im Hintergrunde, jenseits der Ebene, blaue Höhenzüge.

Eichenholz; h. 0,68; br. 1,06. – Im Inv. 1722, A 119, als „Wonnersmann“, was schwerlich mit H. als Wouwerman, den dasselbe Inventar Wauermann schreibt, zu deuten ist. – Bei H. frageweise dem Dav. Vinck-Boons gegeben, mit dessen Stil es jedoch keine Gemeinschaft zeigt. Im Inv. 1754, II 677, als „van Uden“; doch ist auch diese Benennung nicht zuzugeben. Wir kennen den Meister nicht.

Unbestimmter Meister. Um 1700.

Seebucht. 1181. (1786.) P 6.

Vorn hohe braune Bäume; links ein Wasserfall; in der Mitte auf dem Wege ein Reiter und drei Männer zu Fuss. Rechts im Mittelgrunde an der Bucht ein Leuchtturm, im Hintergrunde eine Stadt. In der Mitte des Hintergrundes das Meer.

Kupfer; h. 0,37½; br. 0,53. – Mit Sicherheit erst im Katalog von 1835 (N. 1186) nachweisbar. – Gegenstück zum folgenden. – Bei H. unter den Holländern. Wir glauben eher einen italisirten oder französisirten vlämischen Meister in der Art Boudewijns’ oder Michau’s in den Bildern zu erkennen.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 377. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/409&oldid=- (Version vom 14.9.2023)