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ganze Bild kaum fein genug für den Meister selbst. Vielleicht nur eine Copie nach ihm. So schon Bode bei v. Zahn VI. S. 206.

Vor der Schmiede. 1468. (1452.) 9 b.

Links unter Bäumen die Schmiede, neben der einem Schimmel ein Vorderhuf beschlagen wird. Sein Reiter steht vor ihm. Rechts vor der Landschaft der Weg, auf dem ein zweirädriger Karren herankommt; vor demselben ein Reiter; weiter vorn eine Obstverkäuferin, ganz vorn ein mit einem Ziegenbock bespannter Kinderwagen. Das Monogramm links unten ist nicht ganz unverdächtig.

Kupfer; h. 0,38; br. 0,41½. – Inv. 1754 II, 28. – Gestochen von P. Duret. Das Original befand sich damals im Cabinet des Vicomte de Fontpertuis in Paris. Dass unser Bild aber das Orignal sei, wird von den meisten Kennern der Gegenwart nicht zugegeben. Vergl. auch Bode bei v. Zahn VI. S. 206. Als Original gilt vielmehr mit Recht das fast gleiche Bild der Casseler Galerie. In der That ist dieses feiner als das unsere; doch ist auch das unsere so gut, dass wir die Möglichkeit, es sei eine eigenhändige Wiederholung, nicht ganz ausschliessen möchten. Vielleicht auch, woran Bredius (N. N.) erinnert, von der Hand Pieter Wouwerman’s, des jüngeren Bruders Philip’s.

Nach Ph. Wouwerman.

Die Furt. 1469. (1495.) 11 c.

Vorn ein Fluss, durch den, zumeist von hinten gesehen, Männer und Frauen reiten, während rechts zwei Fischer ihr Netz einziehen. Rechts im Mittelgrunde ein Kirchturm. Bez. links unten mit dem verdächtig geschwungenen Monogramm.

Eichenholz; h. 0,38; br. 0,53½. – Nach H. 1741 durch v. Kaiserling. – Wir konnten es zuerst im „Catalogue“ von 1765 nachweisen. – Die Eigenhändigkeit dieses Bildes, dessen Original sich in der Speck –Sternburg’schen Sammlung zu Leipzig befindet, wurde schon von H. mit Recht in Abrede gestellt.

Eine Schlacht zwischen Fussvolk und Reiterei. 1470. (1494.) P 11.

Links im Mittelgrund eine brennende Veste, im Vordergrund ein Pferd, welches über seinen auf den Rücken gefallenen Reiter stürzt. In der Mitte stürmen von drei Seiten Reiter auf Fusssoldaten ein, von denen der eine einen Hut und rote Hosen, der andere Helm und Harnisch trägt. Bezeichnet links unten mit dem Monogramm.

Eichonholz; h. 0,35½; br. 0,41. – 1741 durch von Kaiserling. – Das Original befindet sich im grossherzoglichen Museum zu Schwerin.

Am Wege. 1471. (1490.) 8 c.

Links Gebäude, rechts Landschaft, in der Mitte der Weg, auf dem ein ungesattelter Schimmel steht und eine Bauernfamilie am Boden rastet. In der Mitte reitet, von hinten gesehen, ein Mann auf einem Braunen. Nicht bezeichnet.

Eichenholz; h. 0,25½; br. 0,31½.- – Nach H. schon im Inv. 1722. – Doch wohl zuerst im Inventar 1754, II 246. Gegenstück zum folgenden. Schon bei H. nicht als Original.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 464. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/496&oldid=- (Version vom 13.9.2023)